Międzyzdroje, Misdroy, Pommern |
V3 Bunker Museum |
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+ einfache Anreise, Lage, kleines aber ausreichendes Museum, Eintritt, teilweise Informationen auf Deutsch vor Ort, offizielle Website auf Deutsch – nichts Das V3 Bunker Museum zeigt alles rund um die Vergeltungswaffe 3 die hier ab Mitte 1943 bis Februar 1945 erprobt wurde um mit der Superkanone von Frankreich aus London zu beschießen und eine Wende im Kriegsverlauf zu erreichen. Die 140 kg schweren Granaten der V3 konnten mit dem 130 m langen Kanonenrohr 165 Kilometer weit geschossen werden. Der Einsatz in Mimoyecques, Frankreich wurde durch die Bombardierungen der Alliierten verhindert. Ich hatte mir im Juli 2023 das kleine Museum und die Betonfundamente der drei Rampen angesehen und hoffe meine Tipps und Hinweise dazu sind hilfreich. InformationenDas Museum hat eine Website die im teils schlecht übersetzten Deutsch die wesentlichen Informationen zum Besuch bereithält. Die Informationen vor Ort auf Polnisch und teilweise auf Deutsch, sehr gut waren die drei A4 Seiten mit deutschem Text über die Kanone. Dieses Mehrkammergeschütz wurde 1855 durch zwei Amerikaner bekannt, ein Franzose konnte eine funktionsfähige Waffe dieser Art 1878 in Paris vorstellen. Der deutsche Ingenieur August Coenders bekam die Pläne vom Franzosen als Kriegsbeute und entwickelte sie weiter. Die Wikipedia Seite beschreibt die „Hochdruckpumpe HDP“ so der Tarnname ausführlich genug.https://de.wikipedia.org/wiki/Kanone_V3 LageDas V3 Bunker Museum befindet sich südlich von Międzyzdroje, Misdroy an einem See mit einem Campingplatz. Das Gelände ist für die Küstenregion sehr ungewöhnlich denn das flache Land endet hier mit den recht hohen Berg, der die ideale Neigung für die Kanone hat. Das Gebiet wird Laatziger Ablage oder auf Polnisch Zalesie genannt. Die Landschaft im Umkreis ist zum großen Teil unberührt, es gibt nur wenige Häuser. Das Bunkier V3 Muzeum ist als Sonderziel in der Open Street Map verzeichnet. Der Ort Międzyzdroje, Misdroy befindet sich circa 100 Kilometer nördlich von Stargard.https://www.openstreetmap.org AnreiseV3 Bunker Museum, Międzyzdroje, Misdroy, Parkplatz Nadbrzeźna 11, 72-500 Wicko Die Anreise geht am einfachsten mit dem Auto oder Motorrad, das Navigationsgerät TomTom START 52 Europe 45 Länder hatte das Sonderziel „Muzeum rakiet V3-mini poligon“ mit der Anschrift Nadbrzezna 11, Wicko gespeichert. Die Anschrift kann man nicht direkt eingeben, es empfiehlt sich den Ortsnamen Międzyzdroje einzugeben und dann Richtung Süden nach Wicko, Vietzig zu fahren. Der kostenlose Parkplatz befindet sich auf der rechten Seite und direkt gegenüber vom Bunker. Es dürfen Panzer, LKW mit Geschützen, Autos und Busse abgestellt werden. ÖffnungszeitenDie Öffnungszeiten sind vom 1. Mai bis 31. Oktober, die Tage und Uhrzeiten sind weder online noch vor Ort zu sehen.Eintritt9,– PLN Zloty, circa 2,10 €, bezahlt hatte ich mit Bargeld.MuseumV3 Bunker Museum, Międzyzdroje, Misdroy, Museum im Bunker Das Museum befindet sich im rechten Teil von dem Bunker wo früher die Granaten / Geschosse gelagert wurden. Der Raum ist eng und es finden sich alle Informationen an den Wänden oder davor auf dem Fußboden. Das Museum hat auch einen kleinen Kiosk, WC und Sitzgelegenheiten. TechnikV3 Bunker Museum, Międzyzdroje, Misdroy, Skizze, Bilder und Beschreibung der V3 Es wurden hier drei Abschussrampen gebaut, die Skizzen der Feuerstellungen sieht man an der Wand. Die Bilder zeigen die Bauarbeiten an den Rampen, auf die Stahlbetonfundamente wurden die Rohre montiert. Die Pfeilgranaten waren zwischen 2,45 m und 3,25 m lang, hatten ein Kaliber von 15 cm, wogen 140 kg inklusive der 25 kg TNT Sprengladung. Die vier Flügel zur Stabilisierung wurden mit Federn nach dem Verlassen des Kanonenrohres ausgeklappt. Die Geschwindigkeit betrug beim Verlassen des Rohres 1100 m/s, das sollte für eine Reichweite von bis zu 165 Kilometer sorgen. Das Besondere vom Mehrkammergeschütz war das hier nacheinander die Kammern entlang des Rohres gezündet wurden und so die Projektile beschleunigen konnten. Es wurden 20 000 Geschosse von Buderus gefertigt, ändern konnte man nur das Gewicht und die Treibladungen, das 130 m lange Kanonenrohr war unbeweglich. FührungV3 Bunker Museum, Międzyzdroje, Misdroy, Erklärungen auf Polnisch Der Betreiber vom Museum hatte eine kleine Gruppe polnischer Besucher die von seiner unterhaltsamen Art sehr begeistert waren, er spricht unheimlich schnell und energisch, weit ab von einer langweiligen Vortrag. Die Museumsbesucher konnten die nicht funktionsfähigen Waffen in die Hand nehmen und es ergaben die einige Fotomöglichkeiten. Ich fand den Mann sehr unterhaltsam, auch ohne das ich etwas verstehen konnte, davon abgesehen kann er ein paar Sätze auf Deutsch. AusrüstungsgegenständeV3 Bunker Museum, Międzyzdroje, Misdroy, Ausrüstungsgegenstände und Waffen Es sind viele Ausrüstungsgegenstände und Waffen zu sehen, Helme, Panzerfäuste, Kabeltrommeln, Werkzeuge und vieles mehr. Es steht hier kaum etwas in Vitrinen und man kann die Sachen anfassen. LeistungsvergleichV3 Bunker Museum, Międzyzdroje, Misdroy, Größen und Reichweitenvergleich Der Vergleich der Geschütze zeigt die Unterschiede, die V3 war mit einer Reichweite von 165 Kilometern an der Spitze, das Gewwicht mit 140 kg war sehr niedrig. Das Standard Eisenbahngeschütz der deutschen Wehrmacht K5 hatte eine Reichweite von 61 Kilometern und die Granaten wogen 255 kg. Die gigantische 80 cm Kanone Sondergeschütz Schwerer Gustav konnte Granaten mit 4800 kg Gewicht 47 Kilometer weit schiessen.
ModellV3 Bunker Museum, Międzyzdroje, Misdroy, Modell der V-3 Erprobungsanlage Das Modell der Anlage war leider in einem Glaskasten, verständlich, man sieht das Rohr und die Metallgerüste auf den Betonfundamenten. RuinenV3 Bunker Museum, Międzyzdroje, Misdroy, Weg zur V-3 Erprobungsanlage Die Ruinen der Anlage kann man sehen wenn man den Weg den Berg hinauf geht, es wurden Stufen angelegt um es leichter zu machen. Man geht in etwa 5 Minuten und kommt direkt an den Stahlbetonfundamenten an. BetonfundamenteV3 Bunker Museum, Międzyzdroje, Misdroy, Betonfundamente der V3 Erprobungsanlage Es sind nur noch die Betonfundamente zu sehen, die Neigung vom Hang war perfekt geeignet und die Granaten konnten in die Ostsee geschossen werden ohne Schaden anzurichten. Ich hatte mir diese Rampe später noch von unten von der Straße aus angesehen, ansonsten gibt es nichts zu besichtigen. KontaktTelefon +48 913 284 271e–mail bunkierv3@vp.pl AdresseBunkier V3 MuzeumNadbrzeźna 11 72-500 Wicko, Pommern Polen Internethttp://www.bunkierv3.plFazitDie V3 hatten Sinn gemacht, London hätte man von der Bunkerstellung in Mimoyecques mit relativ wenig Aufwand unter Beschuss nehmen können. Die Wunderwaffe kam dort nie zum Einsatz, eins kleines auf 58 Meter verkürztes Rohr wurde vor Kriegsende noch gegen Luxemburg eingesetzt. Das kleine Museum hier bietet erstaunlich viele Informationen, es wird vom Betreiber auch mit Engagement betrieben. Der Einblick in die Technik bietet erstaunliches, ich kann einen Besuch ohne Einschränkungen empfehlen. |