Montevecchio

Bergwerk Führung Sant Antonio

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Bergwerk Führung Sant Antonio, Montevecchio, Italien
+ Originalzustand, unterschiedliche Führungen, Preis, Lage, Landschaft, Anreise mit Mietwagen
– nichts

Die „Miniere di Montevecchio“ förderte von 1848 bis 1991 Blei, Zink und Silber, das Bergwerk ist mit Nebengebäuden erhalten und kann auf verschiedenen Führungen besichtigt werden. Ich hatte im November 2018 an der „Sant Antonio“ Tour teilgenommen, die erklärt das Bergwerk, die Unterkünfte der Arbeiter und die Stallungen der Tiere. Ich hoffe meine Hinweise und Tipps zum Industriekulturerbe sind hilfreich.

Information

Die offizielle Website von dem Industriemuseum ist auf Italienisch und Englisch verfügbar, die Seiten sind einfach aber übersichtlich gestaltet. Die Beschreibung vor Ort ist ebenfalls zweisprachig, die Führung war auch auf Deutsch möglich. Es gibt vier verschiedene Führungen „Direzione“, „Sant Antonio“, „Officine“ und „Picclinna“.

Lage

Bergwerk Führung Sant Antonio, Montevecchio, Italien, stillgelegtes Gelände
stillgelegtes Gelände

Die Mine befindet sich nordwestlich von Cagliari in den Bergen nur wenige Kilometer von der Küste entfernt. Der nächste größere Ort ist Guspini in 10 Kilometern Entfernung. Das Navigationsgerät zeigte eine Höhe von 374 Metern an, das Gelände erstreckt sich über eine große Fläche und hat große Höhenunterschiede.

Öffnungszeiten

Die Öffnungszeiten sind sehr unterschiedlich, einen genauen Überblick findet man online. Es gibt nur Führungen, eine selbstgeführte Besichtigung ist nicht möglich.

Anreise

Die Adresse der kleinen Ortschaft „Montevecchio“ kann man in das Navigationsgerät eingeben. Das Garmin® zūmo® 345 LM Motorrad und Auto Navigation zeigte die geographische Breite und die geographische Länge vor Ort mit N Latitude 39° 33′ 4140 ″ und Longitude O 8° 34′ 2221″ an. Die Anfahrt von Cagliari geht Richtung Norden über die mautfreie Autobahn und dann über eine gut ausgebaute Landstraße. Die Strecke beträgt circa 70 Kilometer, es gibt vor Ort kostenlose Parkplätze.

Preis

Bergwerk Führung Sant Antonio, Montevecchio, Italien, ehemaliges Bürogebäude im kleinen Dorf Montevecchio
ehemaliges Bürogebäude im kleinen Dorf Montevecchio

5,– € kostete die Führung im November 2018, zwei Führungen kosten 9,– €, drei Führungen kosten 12,– € und alle vier Führungen kosten 14,– €. Die Karten bekommt man in dem kleinen Ort in einem ehemaligen Verwaltungsgebäude, die Anmeldung wird zusammen mit dem Kauf der Eintrittskarte gemacht.

Einfahrt

Bergwerk Führung Sant Antonio, Montevecchio, Italien, Einfahrt, Fördergerüst im Hintergrund
Einfahrt, Fördergerüst im Hintergrund

Die Führung startete auf dem Gelände vom Bergwerk, man konnte mit dem Mietwagen die Bergstraße hinunterfahren und dann die Einfahrt 1 nehmen. Der Weg führt Richtung Unterkünfte und ist auch mit einem normalen Fahrzeug befahrbar, man braucht kein SUV.

Führung

Bergwerk Führung Sant Antonio, Montevecchio, Italien, Beginn der Führung
Beginn der Führung

Die Führung Sant Antonio begann um 12:30 neben einem zur Ausstellungshalle umgebauten Gebäude. Die Gruppe bestand überwiegend aus Italienern und deshalb sprach die Tourleiterin Italienisch, es gab aber auch ein paar kurze Informationen auf Deutsch. Man kann auch so etwas verstehen und zusammen mit der englischen Beschreibung der Objekte vor Ort ist es mehr als ausreichend.

Ausstellung

Bergwerk Führung Sant Antonio, Montevecchio, Italien, Ausstellungshalle
Ausstellungshalle

Die erste Station der Führung war in der Ausstellungshalle, man sah hier die geförderten Mineralien Blei und Zink wie sie im Gestein vorhanden sind. Die Steine müssen zerkleinert und per Hand sortiert werden, der nächste Schritt ist dann das Zermahlen, die Metalle im Pulver wurden dann im Wasser mittels Schwerkraft getrennt und abtransportiert. Das reine Zink oder Blei erhält man dann nach der Schmelze im Ofen. Diese Beschreibung von mir ist natürlich sehr vereinfacht.

Bergwerk

Bergwerk Führung Sant Antonio, Montevecchio, Italien, Übersicht Stollen und Meeresspiegel
Übersicht Stollen und Meeresspiegel

Der Plan vom Bergwerk zeigt das Abbaugebiet von 1848 bis 1991 wurden Blei, Zink und etwas Silber gefördert. Die Stollen gegen bis unterhalb des Meeresspiegel, der hier als blaue Linie eingezeichnet ist. Der Abbau ist körperlich hart und gefährlich, Wasser, Hitze, Staub, Einsturzgefahr, Sauerstoffmangeln und so weiter sind die Gefahren. Es gab Rettungsgänge mit Kletterleitern, die sieht man auch noch später in der Ausstellung im Stall.

Unterkünfte

Bergwerk Führung Sant Antonio, Montevecchio, Italien, Unterkünfte Küche
Unterkünfte Küche

Die Unterkünfte befanden sich gleich auf dem Gelände der Mine und wurden bis 1950 genutzt, danach gab es moderne Wohnungen außerhalb und einen Bus der die Arbeiter zur Minie und zurück brachte. Das Gebäude hatte einen langen schmalen Flur und eine Etage mit den Unterkünften, Küche und Schlafräumen. Ein Plumpsklo am Ende vom Gang war Luxus.

Schlafräume

Bergwerk Führung Sant Antonio, Montevecchio, Italien, Unterkünfte Betten
Unterkünfte Betten

Die Schlafräume waren für ganze Familien, die Frauen arbeiteten zum Beispiel bei der Sortierung der Steine und die Männer im Berg. Die Betten sind aus Holz und die Einrichtung ist karg, die Räume sind im Original erhalten.

Stallungen

Bergwerk Führung Sant Antonio, Montevecchio, Italien, Stallungen für Ochsen, Pferde und Esel
Stallungen für Ochsen, Pferde und Esel

Die Stallungen befanden sich in dem Gebäude unterhalb der Unterkünfte für die Arbeiterfamilien. Es wurden hier Pferde, Esel und Ochsen eingesetzt. Die Ochsen transportierten die geförderten Materialien bis 1878 zur Gießerei, 1932 gab es eine Bahnverbindung nach Cagliari zum Weitertransport zum Hafen. Der letzte Esel wurde 1951 im Bergwerk eingesetzt, er konnte genau 8 kleine Wagen ziehen. Die Führung war dann nach 50 Minuten hier zu Ende.

Fotografieren

Das Fotografieren ist überall erlaubt.

Kontakt

Telefon +39 389 164 3692
Mobiltelefon +39 070 973 173
e–mail info@minieramontevecchio.it

Adresse

Montevecchio
Italien

Internet

http://www.minieramontevecchio.it

Fazit

Dieses Bergwerk hat eine tollte Atmosphäre da das Gelände wohl zum großen Teil der Natur überlassen wird, der Berg rutsch teilweise ab, ein LKW verrostet auf dem Hof, nichts wird übertrieben erhalten. Die Ausstellung ist sehr gut und auch die kurze Führung hat mir sehr gut gefallen. Ich würde diese schöne Anlage nochmals besuchen, es gibt ja noch drei weitere thematische Führungen und das alles in einer tollen Berglandschaft.