Wietze |
Deutsches Erdölmuseum |
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+ Lage, Eintrittspreis, Öffnungszeiten, große moderne Ausstellung, viele Informationen, sehr gute Website, Parkplätze kostenlos – nur Barzahlung, Website nur auf Deutsch, im Winter geschlossen Das Deutsche Erdölmuseum Wietze befindet sich im Gebiet der ältesten Erdölfelder in Deutschland, schon Mitte des 17. Jahrhunderts wurde hier ölhaltiger Sand aus Teerkuhlen abgebaut. Später wurden Bohrtürme errichtet und von 1933 bis 1945 versuchte das Deutsche Reich unabhängig von Mineralölimporten und Kohlehydrierung zu werden. Das interessante Museum hatte ich im April 2024 angesehen, ich hoffe die Tipps und Hinweise dazu sind hilfreich. InformationenDie Website des Deutschen Erdölmuseum ist nur auf Deutsch verfügbar, eine englische Version gibt es leider nicht. Die Gestaltung ist modern und übersichtlich. Es finden sich viele Informationen und selbstverstaändlich alle Hinweise zur Anreise und Öffnungszeiten. Ein Faltblatt kann man am Eingang zusätzlich erhalten, die Objekte vor Ort sind ausführlich und klar beschrieben.LageDas Deutsches Erdölmuseum befindet sich in Niedersachsen im Landkreis Celle, in der Südheide nur gut 50 Kilometer nördlich von Hannover. Die Umgebung ist bewaldet oder wird landwirtschaftlich genutzt, die Open Street Maps Karte auf Qwant zeigt das Museum als Sonderziel an.https://map.qwant.com AnreiseDeutsches Erdölmuseum, kostenloser Parkplatz vor dem Eingang, Schwarzer Weg 7-9, 29323 Wietze Die Anreise mit dem Auto oder Motorrad ist denkbar einfach, man konnte das Sonderziel „Deutsches Erdölmuseum Wietze“ im TomTom Navigationsgerät auswählen. Es ist natürlich auch möglich die Anschrift mit Postleitzahl einzugeben, die Anreise ist Dank der Ausschilderung im Ort auch einfach. Die B 214 von der Autobahn A-7 Richtung Wietze war im April 2024 leider wegen Bauarbeiten gesperrt, eine gut 20 Kilometer lange Umleitung war ausgeschildert. Ein kostenloser Parkplatz für Besucher ist vorhanden, es gibt viele Stellplätze. ÖffnungszeitenDie Öffnungszeiten sind von März bis Ende November Dienstag bis Sonntag 10:00 Uhr – 17:00 Uhr, im Juli und August ist auch am Montag geöffnet. Die aktuellen Zeiten finden sich natürlich auf der Website.Preis8,– €, akzeptiert wird nur BargeldAusstellungDeutsches Erdölmuseum, Wietze, Ausstellung mit Zeitlinie Die Ausstellung wurde im Frühjahr 2023 modernisiert und in einer großen Halle beginnt man den Rundgang entlang einer Zeitlinie. Im 3. Jahrtausend vor Christus wurde Bitumen zum ersten mal verwendet, in Europa 50 Jahre nach Christus wurde Öl in Lampen verwendet. Die ersten Ölvorkommen in Deutschland wurde in der Nähe vom Tegernsee entdeckt. 1546 wurden nördlich von Hannover kleine Ölvorkommen entdeckt. AsphaltDie meisten Straßen werden heute mit Asphalt gebaut, die ersten gab es 1835 in Paris, Frankreich und schon drei Jahre später in Hamburg und Hannover.ÖlbohrungDeutsches Erdölmuseum, Wietze, 1546 Fund erster Teerkuhlen nördlich von Hannover Die erste Ölbohrung in Wietze war 1858 an der Wallmannschen Teerkuhle mit der sogenannten „Hunäus Bohrung“. Die Ausstellung beschreibt die nur 35 Meter tiefe Bohrung mit einem Text und einem Modell. Der erste Bohrturm war aus Holz und wurde nur mit Handarbeit angetrieben. 1872 wurde das Ölvorkommen hier in der Südheide bestätigt. Die Produktion erreichte 1908 mit 113 516 Tonnen hier in Wietze den Höhepunkt. ÖltanksDas geförderte Öl musste natürlich gelagert werden, es entstand hier mit 10 000 Kubikmetern der größte Öltank Europas, bis 1906 wurden 40 Tanks mit 140 000 Kubikmetern Fassungsvermögen gebaut.OLEX-TankstelleDeutsches Erdölmuseum, Wietze, erste OLEX-Tankstelle in Deutschland in Hannover auf dem Raschplatz Der erste Tankstelle war die OLEX-Tankstelle in Hanover am Raschplatz, sie wurde im Januar 1923 eröffnet, der Wikipedia Eintrag beschreibt die Geschichte und hat auch noch weitere Bilder von der leider nicht mehr existierenden Tankstelle. https://de.wikipedia.org/wiki/OLEX-Tankstelle_am_Raschplatz DestillationDeutsches Erdölmuseum, Wietze, Produkte aus Erdöl und Modell Destillationskolonne Das Erdöl wird mittels Destillation in die verschiedenen Produkte wie Gas, Benzin, Heizöl, Diesel und so weiter aufgeteilt. Ein Modell zeigt eine Anlage und an den Wänden sieht man die Produkte die dadurch entstehen wie zum Beispiel, Brenngase, Treibstoffe, Heizöl, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel, Lösemittel, Kunststoffe, Farben, Lacke, Waschmittel, Reinigungsmittel, Medikamente oder Kosmetika. Leben durch die ÖlfelderDeutsches Erdölmuseum, Wietze, Ölfelder in der Region Die Ölfelder sorgten um 1900 für einen wirtschaftlichen Aufschwung in der landwirtschaftlichen Region. Es entstanden Fördergerüste und Arbeiter kamen aus allen Reichsteilen sowie dem Ausland nach Wietze. Es mussten Unterkünfte und Infrastruktur geschaffen werden. Lagerstättensuche im NationalsozialismusDeutsches Erdölmuseum, Wietze, Lagerstättensuche im Nationalsozialismus Die Luftwaffe und die Wehrmacht benötigte eine Unmenge an Treibstoff um Flugzeuge und Fahrzeuge anzutreiben, die Lieferungen aus den USA und die Kohlehydrierung konnten den Bedarf nicht decken. Das Reichsbohrprogramm sorgte dafür, das die Bodenschätze vom Staat abgebaut und nicht von den Grundeigentümern abgebaut werden konnten. Alfred Bentz wurde ab 1938 Beauftragter für die Erdölgewinnung, es wurden bis 1944 in Deutschland 663 Bohrlöcher abgebohrt und 19 neue Ölfelder entdeckt. ZeitungenDeutsches Erdölmuseum, Wietze, Öl Nachrichten in den Zeitungen Die Zeitungen und Magazine berichteten in den letzten Jahrzehnten wie so oft mit mehr oder weniger journalistischer Sorgfaltspflicht über Öl und den damit vorhandenen Problemen. Es wurden und werden viele Kriege geführt um an den leicht zugänglichen Rohstoff zu gelangen. Eine sehr interessante Auswahl und an einige Meldungen zur Ölkrise erinnert man sich noch heute, andere sind einem auch völlig neu. Eine interessante Zusammenstellung von Meldungen der Zeit, viele hatten sich später als falsch herausgestellt, einige aber auch als wahr. AußengeländeDas Außengelände zeigt auf 1,8 ha viele Bohr– und Fördereinrichtungen, Fahrzeuge, Maschinen, Leitungen und den Bergbau zum Abbau von Erdöl. Das höchste Objekt ist der „Turm 70“, ein 54 m hohes und 140 Tonnen schweres Bohrgerüst welches 25 Jahre lang in Niedersachsen im Einsatz war. Die heute historischen Spezialfahrzeuge beginnen mit einem Pferdefuhrwerk mit Öltank und reichen bis zu Vibrationsgeräte die Erdölvorkommen aufspüren sollten, ich hoffe die Tipps und Hinweise von meinen Rundgang über das Gelände sind hilfreich, hier der komplette Deutsches Erdölmuseum Freigelände Bericht.AndenkenDeutsches Erdölmuseum, Wietze, Andenken und Bücher Die Andenken und Bücher gibt es in einem Ladengeschäft gleich am Eingang. Das Angebot war gut, hier ein kleiner Überblick, Wietzer Schmieröl 1,50 €, Anstecknadel 50 Jahre Deutsches Erdölmuseum 2,90 €, Mini Akkulampen-Set mit Batteriebetrieb 32,50 €, Mini Lampe 42,90 €, Schlüsselanhänger Helm mit Licht und Flascchenöffner 3,50 €, T-Shirt Größe S 6,50 €, Buch Klein Texas in der Südheide 7,– €, Buch der Ölschacht in Wietze 10,50 €, KontaktTelefon +49 5146 9234 0Telefax +49 e–mail info@erdoelmuseum.de AdresseDeutsches ErdölmuseumSchwarzer Weg 7-9 29323 Wietze Deutschland Internethttps://www.erdoelmuseum.deFazitDas Deutsche Erdölmuseum zeigt seit 1970 die über 150 Jahre alte Geschichte der Erdölförderung an diesem Standort. Man erfährt alles von den ersten Entdeckungen der Menschen und Nutzung des Erdöls bis in die heutige Zeit. Die Energiequelle ist Windkraft oder Photovoltaikanlagen überlegen, leider sind die Vorkommen in Deutschland wohl erschöpft. Ich kann einen Rundgang durch das Museum bei gutem Wetter über das Freigelände auf jeden Fall empfehlen, das Museum bietet einige interessante Überraschungen. |