Stuttgart Zuffenhausen

Porsche® Museum und Werkbesichtigung

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Porsche® Museum und Werkbesichtigung, Stuttgart Zuffenhausen, Deutschland
+ ausführliche Besichtigungstour (Anmeldung erforderlich), einfache Anmeldung, kostenlos, sehr einfach mit der Bahn zu erreichen, Informationen, interessante Ausstellung, fotografieren im Museum erlaubt, Preis Museum
– fotografieren im Werk verboten (verständlicherweise)

Im Juni 2012 hatte ich das Porsche® Museum besucht und an der Werkbesichtigung teilgenommen. Wenn man beides plant kann man damit gut den ganzen Tag in Stuttgart Zuffenhausen verbringen. Es gibt direkt gegenüber von dem Museum auch einen sehr großen Porsche® Händler, wo man sich die aktuellen Modelle ansehen und natürlich auch bestellen kann. Auf der Werkbesichtigungstour bekommt man einen Großteil der Produktion gezeigt, auch wer sich nicht besonders für Autos interessiert bekommt hier erkenntnisreiche Eindrücke. Das Museum ist eins der schönsten Autoausstellungen die ich bis jetzt gesehen habe. Ich hoffe meine Eindrücke und Tipps sind hilfreich und machen Lust auf einen Besuch dieses Museums und der Fabrik.

Informationen

Im Internet gibt es über die Dr. Ing. h.c. F. Porsche Aktiengesellschaft sehr umfangreiche Informationen. Die Website wurde modern und übersichtlich gestaltet.

Buchung

Die Buchung hatte ich Anfang April 2012 per e–mail Kontakt gemacht, die lange Vorlaufzeit war selbst bei nur einer Person nötig. Die Werksführungen sind sehr begehrt und deshalb schnell ausgebucht. Die Abstimmung von dem Termin ging aber recht einfach, man erhält im Anschluss eine Buchungsbestätigung mit allen Hinweisen zur Führung.

Preis Werkführung

0,– € kostet die Werkführung nur Gruppen ab 10 Personen müssen einen Eintrittspreis in Höhe von 6,– € pro Person zahlen.

Preis Museum

8,– € kostete das Museum, der ermäßigte Preis betrug 4,– €. Kinder bis 14 Jahren hatten freien Eintritt. Das Museum ist nur Montags geschlossen, von Dienstag bis Samstag ist es von 9:00 bis 18:00 geöffnet.

Lage

Das Museum, der Händler und das Werk liegen direkt zentral um dem Porscheplatz. Der Ortsteil Zuffenhausen ist nur ein paar Kilometer vom Stadtzentrum von Stuttgart entfernt. Es ist kein Gewerbegiet im eigentlichen Sinne, die Bebauung im Umkreis sind Wohnhäuser. Wenn man etwas zu Trinken oder Essen einkaufen möchte, ein Lidl Markt findet sich in gut 400 Meter Entfernung vom Kreisel, einfach dem Aldi Wegweiser folgen.

Anreise

Porsche® Museum und Werkbesichtigung Stuttgart Zuffenhausen, S–Bahn Station Neuwirtshaus (Porscheplatz), Bahnsteig am Porsche Museum
S–Bahn Station Neuwirtshaus (Porscheplatz), Bahnsteig am Porsche Museum

Die Anreise geht mit dem öffentlichen Nahverkehr am einfachsten, ich hatte einen Tagesausflug von Berlin mit germanwings unternommen und bin am Morgen mit 4U 2015 vom Berlin Schönefeld SXF um 8:20 abgeflogen und um 9:30 in Stuttgart STR angekommen. Der Flug kostete nur 39,99 €. Am Flughafen kauft man am Automaten einen Fahrschein für 3 Zonen für 3,50 € den man mit der Geld Karte bezahlen kann und sofort gültig ist. Die Linie S3 Richtung Backnang fährt zum Hauptbahnhof, dort steigt man in die S6 Richtung Weil der Stadt um und fährt bis zur Station Neuwirtshaus (Porscheplatz). Die Station ist nur gut 100 Meter von dem Museum entfernt. Die Rückfahrt ging um 16:01 mit der S6 Richtung Schwabstraße bis zum Hauptbahnhof, Ankunft aus dem Gleis 101 um 16:12, weiter mit der S3 Richtung Flughafen / Messe vom gleichen Bahnsteig um 15:15 mit Ankunft auf dem Flughafen um 16:42. Mein 39,99 € Rückflug 4U 2006 von Stuttgart STR um 18:05 nach Berlin SXF 19:15 konnte ich bequem erreichen.

Porsche® Händler

Porsche® Museum und Werkbesichtigung Stuttgart Zuffenhausen, Porsche® Händler
Porsche® Händler

Der Porsche® Händler befindet sich direkt gegenüber von dem Museum, je nachdem wie man die Ankunftzeit und die Abfahrzeit plant kann man die Besuchsreihenfolge wählen. Ich habe mir zuerst die Neu– und Gebrauchtfahrzeuge angesehen. Es gibt einen sehr großen Ausstellungsraum mit allen erdenklichen Neufahrzeugen die im Moment lieferbar sind. Ein gebrauchter 911 Turbo in Cabriolet Version und ein ehemaliges Versuchsfahrzeug vom Typ Panamera standen zum Probesitzen bereit. Die anderen Fahrzeuge waren verschlossen, sollte man Interesse haben kann man sich gerne an einen Verkäufer wenden.

Porsche® Museum und Werkbesichtigung Stuttgart Zuffenhausen, Panamera 4S Neufahrzeug
Panamera 4S Neufahrzeug

Die Limousine Panamera 4S wird in Leipzig hergestellt, das Fahrzeug hat 294 kW und kostet in der ausgestellten Version 118 951,80 €. Es wird mit Super Plus betankt und der Verbrauch ist mit innerorts 16,0 Liter / 100 Kilometer angegben. Der Wagen hat ein Leergewicht von 1935 kg und durch die hohen CO2 Emissionen von kombiniert 254 g/km eine CO2 Effizienz „G“ somit die schlechteste Einstufung auf der 8 stufigen Skala, die beste Einstufung wäre „A+“.

Porsche® Museum und Werkbesichtigung Stuttgart Zuffenhausen, 911 Carrera S Cabriolet Neufahrzeug
911 Carrera S Cabriolet Neufahrzeug

Der Klassiker „Made in Zuffenhausen“ wäre ein 911 Carrera S Cabriolet mit 294 kW für 143 241,60 € inklusive der Sonderausstattung bei diesem Wagen. Der Motor braucht natürlich Super Plus, innerorts sind es 12,4 Liter / 100 km und außerorts nur 6,9 Liter / 100 km. Das sind Messungen nach der Norm, in der Praxis liegt der Verbrauch wahrscheinlich höher.

50 Jahre 911

Im Jahr 2013 feierte der 911 den 50. Geburtstag, es gibt ein neues Modell welches in Turbo oder Turbo S Version auf den Markt kommt. Die technischen Daten sind beeindruckend 3,8 Liter Hubraum, 560 PS, 0 – 100 km/h in 3,1 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 318 km/h und das bei einem Norm–Durchschnittsverbrauch von nur 9,7 Litern auf 100 Kilometer. Das Fahrwerk wurde mit einer aktiven Hinterradlenkung ausgerüstet und die Nürburgring Nordschleife soll damit in 7 Minuten und 30 Sekunden zu schaffen sein. Der Preis liegt bei 195 256,– € für den Turbo S oder bei 162 055,– € für den preiswerteren Turbo mit 520 PS.

Ladengeschäft beim Porsche® Händler

Porsche® Museum und Werkbesichtigung Stuttgart Zuffenhausen, Ladengeschäft beim Porsche® Händler
Ladengeschäft beim Porsche® Händler

Das Ladengeschäft vom Porsche® Händler bot hochwertige Produkte an wie Joggingschuhe 350,– € inklusive 20 % Rabatt, Wildlederjacken für 1550,– €, Schuhe für 320,– €, Jeans Jacke für 390,– €, ein T–Shirt für 95,– € und vieles mehr. Poster, Bilder, Bücher, Fahrräder, Kinderspielzeuge alles was das Fanherz höher schlagen läßt.

Museum

Porsche® Museum und Werkbesichtigung Stuttgart Zuffenhausen, Museum Außenansicht
Museum Außenansicht

Die Architektur vom Museum ist sehr modern und machte einen unwirklichen Eindruck auf mich. Das Haus lehnt sich dem Besucher entgegen, der Großteil des Gebäudes trohnt auf riesigen Stützen und macht den Eindruck sich von der Erde abheben zu wollen. Die scharfen Kanten ohne Überhänge von einem Dach scheinen der Natur trotzen zu wollen. Die Ausstrahlung des eckigen Gebäudes wirkt auf mich arrogant und überheblich, welch ein Gegensatz zu dem geschwungenen Formen der Fahrzeuge.
Die negativen und subjektiven Eindrücke ändern sich schlagartig im Inneren vom Museum, hier ist es hell und im modernen Stil zeitgemäß. Es gibt einen kostenlosen Audioguide der zu den meisten Ausstellungsstücken einen guten Text mit Hintergrundinformationen bereithält. Es geht über eine lange Rolltreppe hoch zur Ausstellung wo man als erstes auf den Ur–Porsche trifft.

Porsche® Museum und Werkbesichtigung Stuttgart Zuffenhausen, Typ 64
Typ 64

Der Ur–Porsche aus dem Jahr 1939 war seiner Zeit weit voraus, eine Aluminiumkaroasserie die aerodynamisch geformt war ermöglichte Fahrleistungen die man mit einem 24 kW 4 Zylindermotor mit 1133 cm³ Hubraum sonst nicht erreichen könnte. 140 km/h Höchstgeschwindigkeit sind bei der geringen Motorleistung beachtlich.

Porsche® Museum und Werkbesichtigung Stuttgart Zuffenhausen, 924 erste Baustufe
924 erste Baustufe

Die sehr gut beleuchtete Ausstellung ist voll mit vielen interessanten Autos, der 924 in der ersten Baustufe aus dem Jahr 1974 war ein radikaler Bruch mit den Vorgängermodellen. Der Wagen hatte einen wassergekühlten 4 Zylinder Motor der vorne eingebaut war und aus 1984 cm³ 92 kW Leistung holte. Das Getriebe befand sich an der Hinterachse um das Gewicht besser zu verteilen. 200 km/h Höchstgeschwindigkeit war für ein Sportwagen in der Zeit eine gute Leistung. Eine weitere Besonderheit war das der Wagen bei Audi in Neckarsulm gebaut wurde.
Die Ausstellung war wirklich umfangreich, ich habe hier nur zwei Fahrzeuge erwähnt, interessant waren alle! Es gibt auch Überraschungen wie Traktoren, Jagdwagen, Feuerwehrwagen die man nicht bei der Firma vermutet hätte. Der Motorsport wird durch sehr viele Rennwagen dargestellt, die Technik wird oft sehr gut erklärt.

Museum Ladengeschäft

Porsche® Museum und Werkbesichtigung Stuttgart Zuffenhausen, Museum Ladengeschäft
Museum Ladengeschäft

Im Ladengeschäft von dem Museum konnte man ein Mini Modell für 4,– € kaufen, ein Modell im Maßstab 1:18 gab es für 49,– €, es gab auch Poster, Bücher, Kleidung wie ein Porsche Hemd für 59,– €, ein T–Shirt für 22,– € oder eine Baseball Kappe für 25,– € zu kaufen.

Restaurants

Es gibt drei Restaurants in dem Museum, Christophorus in der oberen Etage bot z.B. ein vier Gänge Menü für 79,– €, ein Bier 0,3 Liter für 4,– €. Boxenstop im Erdgeschoss und die Caféteria im Erdgeschoss hatten zwar auch recht hohe Preise aber waren schon um einiges günstiger.

Werkführung

Die Führung durch das Werk begann pünktlich um 14:00, es gab zwei Gruppen mit jeweils 15 Personen. Die Kameras und Mobiltelefone mussten zu Beginn der Tour abgegeben werden. Es gab leider keine Kopfhörer und somit war es teilweise schwierig die Tourleiterin zu verstehen. Es ging dann in der Gruppe zu Fuß in das Werk welches sich schräg gegenüber befindet. Ein altes Backsteingebäude ist dort nach dem Eingang zu sehen, das war die erste Montagehalle. Sie steht heute unter Denkmalschutz und wird nur noch als Lager genutzt. Hier ein Überblick über die einzelnen Stationen die besucht wurden.

1. Karosserie, die Karosserie kommt schon fertig lackiert in der Produktion an, es gibt hier kein Stanz oder Presswerk. Das Firmengelände ist klein und so muss in die Höhe gebaut werden. In der zweiten Etage geht es dann mit der Ausrüstung der Karosserien los. Die Taktzeit liegt hier bei 5 Minuten, die einzubauenden Teile werden auf automatischen Transportsystemen angeliefert. Die Mitarbeiter wechseln die Arbeitsplätze innerhalb der Gruppe. Der einzigste Roboter der zum Einsatz kommt setzt die Frontscheibe ein, ansonsten ist alles Handarbeit.
2. Hochzeit von Karosserie und Motor, in einem anderen anschließenden Gebäude sieht man wie die Karosserie mit dem Fahrwerk und dem Motor verbunden wird. Die Verschraubungen werden noch per Hand gemacht, auch sonst ist wenig automatisiert. Es können mehrere Modelle auf einer Linie montiert werden. Die gesamte Bauzeit von einem Auto soll bei einer Woche liegen, die Teile stammen zu 80 % von deutschen Zulieferern.
3. Ende der Fertigung, die Fahrzeuge sind komplett und kommen zur Endkontrolle und Verladung. Es werden circa 160 Autos pro Tag im 2 Schichtbetrieb montiert.
4. Sattlerei, wenn der Wagen eine Lederausstattung bekommt wird die Haut von 7 Kühen benötigt. Die Qualität vom Leder ist sehr wichtig, Mückenstiche oder Narben von Schnittwunden sähen später in Innenausstattung nicht gut aus. Die einzelnen Lederstücke werden mit einem Wasserstrahl vollautomatisch ausgeschnitten. Die Türverkleidungen werden mit Klebstoff bedeckt und das Leder wird aufgepresst und teilweise noch vernäht.
5. Motorenbau Lager, das Lager der Einzelteile der Motoren sieht aus wie ein großer Supermarkt mit Regalen die zur Orientierung Leuchten haben, damit der Mitarbeiter die Teile für den Auftrag schneller findet. Die Wagen gehen dann wieder auf vollautomatischen Transportsystemen weiter.
6. Motorenbau, die modernste Halle ist für die Motorenmontage reserviert, bevor es dort hingeht kommt man an 3 Motoren vorbei. Hier werden die Unterschiede Boxer und V Motor erklärt und gut sichtbar. Der V8 für den Cayenne Turbo hat 4806 cm³ Hubraum und leistet 368 kW, das reicht für eine Höchstgeschwindigkeit von 278 km/h, einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h von nur 4,7 Sekunden. Der Tankinhalt wurde mit 100 Litern entsprechend ausgelegt. Die Produktion der Boxer und V Motoren läuft auf getrennten Bändern. Hier findet man Roboter von Kuka die z.B. die Ölwannen verschrauben, aber auch sonst ist hier das meiste Handarbeit. Die Motoren haben eine extrem kompakte Bauweise und deshalb ist die Handarbeit kaum zu ersetzen. Die Prüfung der Motoren am Ende der Fertigung erfolgt „kalt“, nur 1 % wird wirklich auf einem Prüfstand belastet. Die bekanntlich hervorragenden Dieselmotoren kommen direkt von Volkswagen.

Die Werkführung hatte knapp zwei Stunden gedauert und endete natürlich wieder im Museum mit der Rückgabe von den Mobiltelefonen und Digitalkameras.

Mietwagen AVIS®

AVIS® Station, Berlin, Flughafen Tegel mit zwei Porsche Coupé 911 im Juni 2014
AVIS® Station, Berlin, Flughafen Tegel mit zwei Porsche 911 Coupé im Juni 2014

Wenn man nicht gleich einen Porsche kaufen möchte kann man sich auch erst einmal einen mieten. Die AVIS® Budget Autovermietung GmbH & Co KG ist exklusiver Mietwagenpartner von Porsche und bietet z.B. den Porsche 911 Carrera, 911 Cabriolet, Panamera oder den Cayenne Diesel an. Es gibt öfters Angebote wie das After Work Special für alle Porsche Fahrzeuge in der Woche von Montag bis Donnerstag von 16:00 bis 9:00, z.B. ein Porsche 911 Carrera Coupé für 149,– € inkulsive 100 Kilometer. Die Anmietung geht natürlich bequem online an verschiedenen Station in ganz Deutschland, hier der komplette AVIS® Preferred Bericht.

Kontakt

Telefon +49 711 911 20 911
Telefax +49 711 911 20356
e–mail werksfuehrungen@porsche.de
e–mail info.museum@porsche.de

Adresse

Porsche Museum
Porscheplatz 1
70435 Stuttgart – Zuffenhausen
Deutschland

Internet

https://www.porsche.com >> Das Unternehmen >> Porsche Museum

Fazit

Hier hat man die gesamte Porsche Welt an einem Standort: Händler, Museum und Werk. Mir hat es wirklich sehr gut gefallen, besonders das Museum gehört wirklich zu den besten Automuseen die ich bisher gesehen habe, allein dafür kann man gut zwei Stunden einplanen. Es ist ein kompletter Tagesbesuch mit gemütlichen Mittagessen hier nötig um alles in Ruhe zu sehen, auch wenn man keinen Neuwagen abholt ist der Besuch empfehlenswert!