Berlin |
Olympisches Dorf von 1936 |
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+ Anreise, Lage, erhaltene Architektur aus dem dritten Reich, damals sehr modern, gute Führung, Preis, Dokumentation, gut erhalten – nichts Das Olympisches Dorf gehört zu einem Besuch vom Olympiastadion, beide Sportstätten zusammen vermitteln einen sehr guten Eindruck wie die Sommerspiele von 1936 im dritten Reich ausgesehen haben. Die Anlage war für die damalige Zeit sehr modern und auch heute sind noch wesentliche Gebäude erhalten, auch nach mehr als 75 Jahren mit der Nutzung als Kaserne, russischer Besatzung und Plünderungen nach dem Ende der DDR. Ich hatte das Gelände im Oktober 2013 besucht und hoffe meine Tipps sind hilfreich. InformationenDie Internetseite ist einfach aber übersichtlich gestaltet, im Prinzip reicht es sich zwei Seiten anzusehen, man erfährt alles von den Öffnungszeiten, Führungen u.s.w. Die Anfahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr wird leider nicht optimal beschrieben, es findet sich nur der Hinweis auf die Regionalbahn RE4 Richtung Rathenow bis Elstal, von dort sind es noch 2 Kilometer zu Fuß. Die Website sollte man vor einem Besuch auf jeden Fall aufrufen um sich über die aktuellen Termine und Öffnungszeiten zu informieren.ÖffnungszeitenDie Öffnungszeiten sind vom 1. April bis 31. Oktober im Sommerhalbjahr in der Woche von Montag bis Freitag in der Zeit von 10:00 bis 16:00 Uhr und am Wochenende Samstag, Sonntag und an Feiertagen in der Zeit von 10:00 bis 18:00 Uhr.FührungenDie Führungen finden von Montag bis Freitag um 11:00 Uhr und am Wochenende Samstag, Sonntag und Feiertagen um 12:00 und 15:00 Uhr statt.Anreise öffentlicher NahverkehrDie Anreise geht am einfachsten mit dem Bus 663 der direkt zum Eingang fährt, die Haltestelle nennt sich „Elstal, Eulenspiegelsiedlung“ und NICHT „Elstal, Olympisches Dorf“. Ich hatte fälschlicherweise die Haltestelle „Elstal, Olympisches Dorf“ genommen, die noch 3 Minuten mit dem Bus von der Haltestelle „Elstal, Eulenspiegelsiedlung“ oder zu Fuß gut 15 Minuten entfernt ist. Ich würde gerne wissen wer da die Namen der Haltestellen vergeben hat. Die Anreise geht von Berlin aus in gut einer Stunde, die Verbindung ist auf der Website vom Verkehrsverbund Berlin–Brandenburg VBB zu finden und liegt im Tarifbereich C, ich hatte mir eine Tageskarte für 7,– € Tarifbereich B C in Berlin am Automaten gekauft.http://www.vbb.de Anreise MietwagenDie Anreise mit dem Mietwagen ist sehr einfach möglich, es reicht „Wustermark, Rosa–Luxemburg–Allee 70“ in das Navigationsgerät einzugeben. Man fährt über die B 5, die Hauptstraße und die Luxemburg–Allee zum Eingang. Parkplätze sind auf dem Gelände kostenlos und ausreichend vorhanden.Preis2,– € Eintritt und 3,– € für die optionale Führung, der Eintritt war mit der DKB VISA Karte von der DKB Deutsche Kreditbank AG kostenlos, es reichte die DKB VISA Karte vorzuzeigen. Die Führung hatte ich mit Bargeld bezahlt.EingangEingang Das Olympisches Dorf von 1936 liegt im Ort Elstal in der Gemeinde Wustermark und circa 18 Kilometer westlich vom Olympiastadion. Die Entfernung zum Stadion ist bestimmt nicht zufällig gewählt worden, so konnte man durch die Busfahrten den Sportlern die Größe Deutschlands vermitteln. Der heutige Eingang liegt am Ende der Rosa–Luxemburg–Allee in einem ruhigen Wohngebiet. TurnhalleTurnhalle Die geführte Tour über das Gelände beginnt in der Turnhalle, die sich zum großen Teil im Originalzustand befindet. Diese Halle befindet sich am heutigen Eingang vom Gelände, davor ist der Sportplatz und direkt gegenüber die Schwimmhalle, eine typische Anordnung für die Zeit. Modell des Olympischen DorfesModell des Olympischen Dorfes Das Modell des Olympischen Dorfes steht in der Mitte von der Turnhalle, hier gab es für die 10 Personen große Gruppe erst einmal 40 Minuten lang eine Einführung in die gesamte Anlage. Die Erklärungen waren sehr umfangreich, informativ und zudem Dank des brandenburgischen Dialekts unterhaltsam. Die Turnhalle befindet sich auf dem Modell rechts vom Sportplatz. Das große Empfangsgebäude gibt es leider nicht mehr, da es im Krieg völlig zerstört wurde, leider sind auch viele Sportlerunterkünfte und die finnische Sauna zerstört. KommandantenvillaDie Kommandantenvilla war die erste Station vom Rundgang, sie befindet sich auch streng militärisch angeordnet genau auf der mittleren Achse des Sportplatzes. Das Haus ist von innen nicht zu besichtigen.TeichEin Teich wurde angelegt aber die Größe ist mächtig geschrumpft, die finnische Sauna ist leider auch abgebrannt und so ist nur noch normale wilde Natur zu sehen. Dieser Bereich wurde als Kontrast zu den strengen Gebäudeanlagen künstlich geschaffen. Eine Holzbrücke führte über den kleinen See direkt zum Hindenburghaus.PlattenbautenPlattenbauten Die Plattenbauten stammen aus der DDR Zeit, die Unterkünfte wurden für russische Soldatenfamilien gebaut. Ein Abriss ist hoffentlich nicht geplant, die Fremdkörper gehören schließlich zur Geschichte des Geländes. HindenburghausHindenburghaus Das Hindenburghaus diente als Versammlungshaus während der Spiele und bot einen Fernsehraum und einen großen Saal in der ersten Etage. Der Fernsehraum war eine Innovation, denn zum ersten Mal überhaupt wurden die Spiele im Fernsehen übertragen. Das Gebäude macht auch einen militärischen Eindruck, ein großes Treppenhaus mit zwei Aufgängen führt in die erste Etage wo ein Wandbild von Soladten in Marschformation klar aussagt wer der Eigentümer der Anlage ist. Die Wehrmacht verwaltete die Anlage und später wurde sie wie geplant als Kaserne eines Infanterielehrregiments genutzt. Speisehaus der NationenSpeisehaus der Nationen Das Speisehaus der Nationen ist mit der runden halbkreisförmigen Form und der Lage im Hang ein harmonisches Gebäude. Der Innenhof hat große Terrassen die bei der späteren geplanten Nutzung als Lazarett auch wieder einem Zweck dienten. Die Türe waren breit genug um Betten auf die Balkone zu fahren, auch hier wurde also die militärische Nutzung perfekt geplant. SchwimmhalleSchwimmhalle Die Schwimmhalle bekam von außen neue Wände und ein neues Dach, im Inneren blieb der alte verfallene Zustand erhalten. Die drei mittleren Fensterfronten auf der linken Seite können hochgefahren werden und so ergibt sich der freie Blick auf den Sportplatz und der Turnhalle am anderen Ende. SportlerunterkunftSportlerunterkunft Die circa 3600 männlichen Athleten der XI. Olympischen Sommerspiele wurden in 136 Häusern mit jeweils 10 bis 14 Zimmern untergebracht. Die Gebäude wurden kreisförmig angeordnet, da sie nur eine Etage hatten entstand wirklich ein gemütlicher Eindruck, in diesem Abschnitt war nichts militärisches zu entdecken. Die Häuser wurden alle mit Namen einer deutschen Stadt gekennzeichnet. Die Führung ging dann nach gut 2,5 Stunden hier zu Ende. Zimmer für zwei Sportler Das Haus Meissen wurde rekonstruiert und zeigt ein typisches zwei Personenzimmer, in dem Jesse Owens wohnte. Die Zimmer waren mit einem langen Gang zu einem Aufenthaltsbereich verbunden. Es gab in jedem Haus eine kleine Küche und Badezimmer, die Ausstattung war für die damalige Zeit sehr gut. Daten
KontaktTelefon +49 33094 700451e–mail info@dkb-stiftung.de AdresseOlympisches Dorf ElstalRosa–Luxemburg–Allee 70 14641 Wustermark Internethttp://www.dkb-stiftung.deFazitDas Flächendenkmal wird von der DKB Stiftung seit 2006 sehr gut verwaltet, die Erhaltung im Originalzustand steht im Vordergrund. Die Schilder auf dem Gelände informieren über die Gebäude und machen so auch einen nicht geführten Besuch interesssant. Die Anlage ist auch heute noch beeindruckend, das Ziel hatte sie 1936 garantiert erreicht. Ich kann einen Ausflug bei schönem Wetter auf jeden Fall empfehlen. |