Kantabrien – Burgos |
Eisenbahntunnel Engaña |
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+ Lage, Landschaft, Geschichte, Informationen im Internet, frei zugänglich (bis auf Tunnel), einfache Anreise – nichts Der „Túnel de La Engaña“ ist ein nie fertigstellter Eisenbahntunnel der in den Provinzen Kantabrien und Burgos liegt und die Stadt Santander mit dem Mittelmeer hätte verbinden sollen. Der fast sieben Kilometer lange und zweigleisige Tunnel der Linie „El ferrocarril Santander Mediterráneo“ wurde durchgebrochen, Infrastruktur wie Brücken, Bahngebäude, Bahnhöfe, Gleise und mehr sind heute als Ruinen zu besichtigen. Ich hoffe meine Tipps und Hinweise vom August 2023 sind interessant und hilfreich. InformationenDie besten Informationen zu dem Tunnel und der Bahnstrecke mit den Gebäuden findet man auf der spanischen Wikipedia Seite. Die Geschichte ist nicht 100 % dokumentiert und man findet unterschiedliche Angaben zu den Bauzeiten und den eingesetzten Arbeitern.https://es.wikipedia.org/wiki/Túnel_de_La_Engaña HotelEs gibt in der weiteren Umgebung viele Möglichkeiten zu Übernachten, ich kann das Hotel La Pradera in Quintanaentello empfehlen. Der kleine Ort liegt gut 15 Kilometer vom südlichen Tunneleingang entfernt. Das Hotel La Pradera ist ein 2 bis 3 Sterne Hotel im tradionellen spanischen Stil, Sichtmauerwerk, Holz, Holzbalken und massive Fliesen sorgen für ein rustikales Ambiente. Das Zimmer war groß und gemütlich, mir hatte das sehr gut gefallen. Der große Nachteil ist meiner Meinung nach das Restaurant und das Frühstück, wenn es eine einfache und gut gemachte Küche gäbe wäre es toll, leider war es hier nicht so. Das Hotel mit kostenlosen Parkplätzen und schnellen und kostenlosen WLAN hatte ich im August 2023 für zwei Nächte gebucht, durch den relativ kurzen Aufenthalt konnte ich nur ein paar Eindrücke sammeln, hier der komplette Hotel La Pradera Bericht.Öffnungszeiten24 Stunden täglich, die Anlagen sind bis zu den Tunneneingängen frei zugänglich.Preis0,– €, kostenlosAnreise NordenEisenbahntunnel Engaña, Blick von der Landstraße CA-631 auf den Bahnhof bei Yera Der nördliche Tunneleingang liegt in der Provinz Kantabrien in der Nähe von dem Ort Vega de Pas. Ich hatte zuerst den südlichen Tunnel besucht und von dort waren es mit dem Motorrad 60 Kilometer auf der Straße, durch den Tunnel wären es nur 7 Kilometer gewesen. Die Straßen in dem Tal sind eng und kurvig, ideal für Motorräder, weniger für Wohnmobile. Wenn man den Ort Vega de Pas Richtung Süden auf der CA-631 verlässt geht es den Berg hoch und man sieht rechts auf der anderen Talseite den Bahnhof Yera. Die kleine Abfahrt ins Tal und wieder hoch zum Bahnhof kommt nach nur wenigen Metern auf der rechten Seite. Der Bahnhof ist in etwa auf der Mitte vom Bild zu sehen, links daneben kann man die Brücke erkennen und mit Phantasie auch die Bahnstrecke selbst. Das Foto habe ich extra ausgewählt damit man die Landschaft mit den Bergen und somit den Grund für den Tunnel erkennen kann. Die Open Street Map hat das Sonderziel „Estación de Ferrocarril de Yera“ eingetragen. https://www.openstreetmap.org Bahnhof im NordenEisenbahntunnel Engaña, Ruine Estación de Ferrocarril de Yera Der Bahnhof Yera ist einer von drei Bahnhöfen die für die Strecke gebaut wurden, eine Brücke aus Stein mit Rundbögen befindet sich kurz vor dem Bahnhnof. Der Bahnhof selbst steht leer und die Ruine scheint sich selbst überlassen, warum er eigentlich gebaut wurde ist mir unklar, in der Umgebung gibt es kaum ein größeres Dorf oder gar eine kleinere Stadt, vermutlich war es nur als Service Station geplant. Das Garmin® zūmo® 345 LM Motorrad und Auto Navigationsgerät zeigte die Position mit den GPS Koordinaten N 43°08′ 01.14″ W 3°44′ 08.21″ auf einer Höhe von 603 Metern über den Meeresspiegel an. Die Parkplätze vor Ort sind kostenlos und man könnte die Bahnstrecke auf der es kleine Gleise gibt bis zum Tunnel wandern. https://www.gps-coordinates.net FührungenEisenbahntunnel Engaña, Führungen beim südlichen Tunnelportal Es werden beim südlichen Tunnelportal Führungen angeboten, diese Information über die „Ruta Histórica“ hatte ich vor Ort entdeckt, im Internet konnte ich keine Hinweise finden. Ich denke wenn man gut Spanisch verstehen kann könnte es interessant sein um Informationen zu erhalten und Dinge zu sehen die man selbst nicht finden kann. Eine Reservierung ist per Telefon +34 669 150 865 möglich. Anreise Süden mit der BahnEisenbahntunnel Engaña, Estación de Ferrocarril de Pedrosa Die Anreise im Süden ist mit der Bahn möglich, der Bahnhof Pedrosa de Valdeporres befindet sich circa fünf Kilometer vom südlichen Tunneleingang entfernt, für Wanderer und Bahnliebhaber ist das vermutlich die beste Möglichkeit. Die hier aktive Bahnlinie kann man auf der Open Street Map, der kurvenreiche Verlauf durch die bergige Landschaft ist bestimmt ein Erlebnis. Die Fahrpläne und Verbindungen sind auf der Website von Adif online.
Anreise Süden mit Auto oder MotorradEisenbahntunnel Engaña, Abfahrt von der BU-526 nach Pedrosa de Valdeporres Die einfachste Möglichkeit der Anreise ist mit dem Auto oder Motorrad, von meinem Hotel aus waren es 15 Kilometer. Die Abfahrt von der BU-526 ist ausgeschildert, in dem Ort Pedrosa de Valdeporres biegt man noch einmal rechts ab, kommt am Bahnhof vorbei und folgt dem Weg bis zum Tunnel. Die Straße wird immer schlechter und auf den letzten 2 Kilometern gibt es Schlaglöcher. Der Parkplatz Tunnel Süden Merindad de Valdeporres ist als Sonderziel auf der Open Street Map eingetragen. Die Parkplätze sind kostenlos und es gibt ein paar Tische und Bänke. https://www.openstreetmap.org InfrastrukturEisenbahntunnel Engaña, Ruinen Trafogebäude und Bahngebäude Es wurde 1942 für den Bau des Tunnels viel Infrastruktur erbaut, sogar die Dörfer Vega de Pas im Norden für 190 Häftlinge und hier in Pedrosa de Valdeporres für 370 Häftlinge wurden errichtet. Die Angaben wie viele Personen hier freiwillig oder unter Zwang arbeiten mussten sind nicht eindeutig, vermutlich waren es insgesamt bis zu 700 Menschen die in zwei Schichten gearbeitet haben. Es findet sich entlang der Strecke Gebäude wie der Trafoturm, eine verlassene Kirche und weitere Gebäude. InformationstafelEisenbahntunnel Engaña, Informationen vom Tunnel und Eisenbahnlinie Diese Informationstafel findet man am Parkplatz, es gibt die grundlegenden Daten zum Bau der Strecke und den 2010 eingeweihten Wanderwegen. Der Bau des Tunnels und der Bau des Abschnittes Vega de Pas in Kantabrien und Pedrosa de Valdeporres in Burgos mit vier weiteren Tunneln, Bahnhöfen, Brücke, Streckenbefestigungen und mehr dauerte 18 Jahre von 1941 bis 1959. Die genaue Beschreibung vom Wanderweg findet man auf der offiziellen Tourismus Website Las Merindades. Tunnelportal SüdenEisenbahntunnel Engaña, zugemauerter Tunnel im Süden Das Tunnelportal im Süden befindet 748 Metern über dem Meeresspiegel, die Strecke hat vom nördliche Tunnelportal welches sich auf 632 Metern über dem Meeresspiegel befindet eine Steigung von 116 m oder durchschnittlich auf der Strecke 2 %. Der Eingang wurde zugemauert und der Zutritt ist verboten, die Einsturzgefahr ist nicht nur theoretisch, im Jahr 1999 gab es bei Kilometer 2.800 es einen Erdrutsch, bis dahin wurde der Tunnel angeblich im Winter sogar illegal von LKW durchfahren. Fluss EngañaEisenbahntunnel Engaña, Fluss Engaña Der Tunnel hat seinen Namen vom Fluss Engaña der hier im Süden entspringt und entlang der geplanten Bahnstrecke auch umgeleitet werden musste. Es gibt hier einen künstlichen Wasserfall und weiter unten am Flußlauf auch eine Badestelle. Einstellung des ProjektesDie Einstellung des Projektes hat politische und wirtschaftliche Gründe, es gibt auch Raum für Verschwörungstheorien.DatenDie Daten vom Eisenbahntunnel Engaña sind teilweise ungenau, hier eine Übersicht.
Internethttps://www.lasmerindades.comFazitDie Geschichte und die Arbeitsleistung der damaligen Zeit mit den technischen Hilfsmittel beeindruckt auch heute noch. Der ganze Arbeitsaufwand von gut 18 Jahren führte zu nichts, unglaublich. Die nie in Betrieb genommene Bahnstrecke bietet heute einen schönen Eindruck der Vergangenheit, die Ruinen stehen auch nach über 80 Jahren noch gut da, es wurde massiv gebaut. Ich hoffe es bleibt so wie es ist und die Geschichte weiter vor Ort erlebbar. Ich würde das Südportal als erstes empfehlen, vielleicht mit der Führung, das Nordportal ist allein wegen der Anreise schon ein Erlebnis. |