Coca

Burg

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Burg, Coca, Spanien
+ Lage, gut erhalten, Preis, kostenloser Parkplatz, Architektur
– wenige Informationen vor Ort, Website nur auf Spanisch

Die Burg von Coca beeindruckt durch ihre schiere Größe und der einzigartigen Architektur im Mudéjarstil, in der Region gibt es keine weitere Festungsanlage die mit Ziegelsteinen erbaut wurde. Der Bau begann 1453 und dauerte nur bis Ende des 15. Jahrhunderts, beeindruckend wenn man an die technischen Hilfsmittel der Zeit im Mittelalter denkt. Das Castillo de Coca wurde 1958 saniert und befindet sich in einem tadellosen Erhaltungszustand, ich hoffe meine Tipps und Hinweise vom Besuch im Mai 2022 sind hilfreich und nützlich.

Information

Die offizielle Website von der Burg informiert nur auf Spanisch, die Texte sind relativ ausführlich. Eine Grafik zeigt die zugänglichen Bereich der Burg die man selbst erkunden kann oder bei Reservierung mit einem Führer gezeigt bekommt. Ein Großteil der Burg wird heute als Internat für eine forstwirtschaftliche Schule genutzt und ist somit nicht zugänglich. Die Touristeninformation vom Ort befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite, sie ist Mittwoch bis Freitag von 10:30 Uhr – 13:00 Uhr, Samstag 11:00 Uhr – 14:00 Uhr und 16:30 Uhr – 18:30 Uhr und Sonntag 11:00 Uhr – 14:00 Uhr geöffnet. Telefon +34 66 1334 590 e–mail oficinaturismococa@gmail.com. Der Ort hat noch einige weitere Sehenswürdigkeiten die man auch im Internet sehen kann.
https://www.descubrecoca.com

Öffnungszeiten

Die Öffnungszeiten waren im Mai 2022 etwas unklar angegeben, vermutlich nach der angeblichen Coronapandemie noch nicht angepasst. Montag bis Freitag nur nach Anmeldung 48 Stunden vorher. Samstag, Sonntag und Feiertag 11:00 Uhr, 12:00 Uhr, 13:00 Uhr, 16:30 und 17:30 Führungen wenn mindestens 10 Teilnehmer vor Ort sind. Ich hatte die Burg am Mittwoch Nachmittag ohne Führung um 16:30 Uhr besucht, die aktuellen Zeiten finden sich auf der offiziellen Website.

Lage

Burg, Coca, Spanien, Außenansicht Castillo de Coca, Calle de la Ronda del Castillo, 40480 Coca
Burg, Coca, Außenansicht Castillo de Coca, Calle de la Ronda del Castillo, 40480 Coca

Der Ort Coca befindet sich circa 50 Kilometer nordwestlich von Segovia, die Landschaft in der Umgebung ist eben und wird landwirtschaftlich genutzt. Es gibt auch viele bewaldete Abschnitte, der Ort befindet sich an einer Schlucht in der sich ein kleiner Fluss befindet. Da es in der Umgebung keinen Berg als natürlichen Schutz für die Burg gibt wurde ein Burggraben angelegt.

Anreise

Burg, Coca, Spanien, Blick auf die Burg von der SG-351
Burg, Coca, Blick auf die Burg von der SG-351

Die Anreise geht am einfachsten mit dem Motorrad oder Mietwagen, ich bin von Madrid aus über die Autobahn A-6 gefahren und kurz vor dem Ort bekommt man auf der kleinen Landstraße SG-351 diesen Blick auf die Burg. Die Straße führt in die Schlucht herunter und man überquert eine einspurige Brücke, nachdem man in den Ort einfährt sieht man die Burg auf der linken Seite. Die Rückreise nach Madrid hatte ich in Richtung Segovia über die SG-332 gemacht, eine landschaftlich wunderschöne Strecke. Die Entfernung Madrid – Coca beträgt je nach gewählter Route zwischen 140 und 160 Kilometern, ich würde beide empfehlen. Die Parkplätze in der Umgebung sind alle kostenlos und zahlreich vorhanden.

Burggraben

Burg, Coca, Spanien, Burggraben
Burg, Coca, Burggraben

Die Besichtung der Burg sollte mit einem Rundgang entlang des Burggrabens beginnen, es gibt einen Fußweg, einen kleinen Park und Treppen die den Höhenunterschied überwinden. Eine Angabe wie tief und wie breit der Burggraben ist habe ich nicht gefunden, die Höhe vom Turm ist mit 45 Meter vom Wassergraben angegeben. Es befindet sich derzeit kein Wasser im Graben und somit kann man die Dimensionen nur grob schätzen. Es ist vielleicht auch nur ein Wallgraben der kein Wasser führt, die zusätzliche Schutzwirkung durch das Wasser wäre meiner Meinung nach minimal.

Zugbrücke

Burg, Coca, Spanien, nicht mehr vorhandene Zugbrücke
Burg, Coca, nicht mehr vorhandene Zugbrücke

Die heute nicht mehr vorhandene Zugbrücke befindet sich gegenüber vom heutigen Eingang. Die beiden Aussparungen im Mauerwerk für die Metallketten der Zugbrücke sieht man noch oberhalb des Holztores. Die Burg ist ein Backsteinbauwerk des Gótico-Mudéjar Stiles mit Bauformen und Dekor aus der islamischen Architektur wie Hufeisenbogen, Stalaktitgewölbe und Mauresken.

Zugang

Burg, Coca, Spanien, Zugang in die Burg
Burg, Coca, Zugang in die Burg

Der Zugang zur Burg führt über eine gemauerte Brücke, nachdem man das Holztor passiert hat kommt man in einen Bereich der die eigentliche Burg von den Festungsmauern trennt. Der Bereich ist frei zugänglich und man kann auch hier einen Rundgang machen, der dann automatisch am Eingang vorbeiführt. Im Jahr 1453 erhielt Don Alonso de Fonseca, Erzbischof von Sevilla, von König Juan II. von Kastilien die Erlaubnis zum Bau dieser Burg. Im Jahr 1473 wurde sie vom Baumeister Alí Caro auf Wunsch des dritten Herren von Coca, Don Alonso de Fonseca, dem Neffen des Erzbischofs, errichtet.

Preis

Burg, Coca, Spanien, Eingang
Burg, Coca, Eingang

3,00 € für den Eintritt zur Burg, bezahlt hatte ich mit Bargeld. Das massive Holztor und das Gitter welches von oben herunterglassen werden kann ist der letzte Schutz vor den Eroberern. Die Kasse befindet sich auf der linken Seite, rechts ist der Eingang in den Innenhof der Burg (nicht zugänglich).

Kapelle

Burg, Coca, Spanien, Kapelle
Burg, Coca, Kapelle

Es gibt keinen Rundgang, man kommt am Ausgangspunkt wieder heraus, der erste Halt ist die Kapelle im Turm. Der doppelstöckige Raum ist mit dem Sichtmauerwerk und den Holzbänken schlicht, es gibt einige romanische und gotische Schnitzereien der Jungfrau und des Kindes zu sehen. Die Kapelle verläßt man dann in ein kleines Treppenhaus mit einer Wendeltreppe.

Waffenraum

Der Waffenraum befindet sich oberhalb der Kapelle, er ist leer und man sieht die Mudéjar-Mosaiken in Rot-, Weiß- und Blautönen an den Decken und Wänden.

Museumsraum

Ein weiterer Aufstieg über die enge Steinwendeltreppe führt in einen Raum der heute als Museum genutzt wird. Es gibt Bilder, Dokumente und Sonstiges aus der Zeit.

Bergfried

Burg, Coca, Spanien, Ausblick vom Turm
Burg, Coca, Ausblick vom Turm

Der höchste Punkt vom Turm befindet sich 45 Meter oberhalb vom Wassergraben, der Aufstieg über die kleinen Treppenstufen ist anstrengend. Das Treppenhnaus aus Stein hat insgesamt 139 Stufen vom Wassergraben bis nach oben, man muss aber nur 78 Stufen überwinden, die 61 Stufen nach unten sind gesperrt. Der Ausblick ist hervorragend, die Dimensionen kann man selbst einschätzen, bitte den roten Punkt zu Orientierung nehmen. Der „rote Punkt“ ist die Person an der Mauer vom Burgraben.

Rüstungen und Waffen

Burg, Coca, Spanien, Rüstungen und Waffen
Burg, Coca, Rüstungen und Waffen

Der Saal zeigt Rüstungen und Waffen aus dem 16. und 17. Jahrhundert und Fotos, die den Zustand des Schlosses vor und nach der Restaurierung zwischen 1956 und 1958 zeigen. Die Besichtigung könnte man hier beenden, die weiteren Räume im anderen Turm sind leer und bieten kaum neue Eindrücke.

Raum der Krüge

Der Raum der Krüge war wohl ein Wein und Lebensmittellager.

Gefängnis

Es gibt auch in diesem Turm eine Wendeltreppe, wenn man sie nimmt kommt man zum Zugangsraum des Kerkers.

Andenken

Das Angebot an Souvenirs und Andenken war sehr klein, es gab Fingerhüte und Magnetbilder mit dem Motiv der Burg für jeweils 3,– €. Die kleinen Ritterfiguren kosteten 6,– €, Schlüsselanhänger gab es mit verschieden Motiven und in verschiedenen Formen für jeweils 4,– €.

Kontakt

Telefon +34 617 57 35 54
e–mail visitascastillodecoca@hotmail.com

Adresse

Castillo de Coca
Calle de la Ronda del Castillo
40480 Coca
Spanien

Internet

http://www.castillodecoca.com

Fazit

Die Burg beeindruckt allein durch die Größe, denn in der Umgebung gibt es bis auf winzige Dörfer und Felder nichts. Die Architektur unterscheidet sich deutlich von denen der anderen Burgen der Region. Ich würde gerne wissen wie viele Ziegelsteine notwendig waren und wie viel Holz als Brennstoff für die Herstellung der Ziegel verfeuert wurde. Die Burg versetzt einen auf jeden Fall ins Staunen, ein Besuch ist empfehlenswert.