Canfranc-Estación |
Bunker Linie P |
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+ Lage, Landschaft, einfacher Wanderweg, Informationen im Internet – nichts Die Bunker der Linie P, offiziell „La Organización Defensiva de los Pirineos“ oder abgekürzt „La Línea P“ oder „La Línea Pironeos“ wurden vom Herbst 1944 bis 1959 erbaut. Das deutsche Wort Bunker findet sich in keinem offiziellen Dokument, wird von den Spaniern aber genutzt. Die Bauart der kleinen Stahlbetonbauten ähnelt denen der von der Organisation Todt in Frankreich gebauten Bunkern im Zweiten Weltkrieg. Diese Verteidigungslinie wurde mit 10 000 Bunkern geplant, 4000 wurden tatsächlich gebaut. Ich hoffe meine Tipps und Hinweise vom Mai 2023 sind interessant und hilfreich. InformationenBunker Linie P, Canfranc-Estación, Informationstafel vor Ort Die Linie P oder offiziell „La Organización Defensiva de los Pirineos“ oder abgekürzt „La Línea P“ oder „La Línea Pironeos“ war eine Verteidigungslinie entlang der spanischen Pyrenäen an der Grenze zu Frankreich. Sie ging von der Bucht von Biskaya bis zum Golfe du Lion / Löwengolf am Mittelmeer. Die 646 km Grenzline sollte mit 10 000 kleinen Bunkern gesichert werden, nur 4000 wurden von 1944 bis 1959 fertiggestellt. Die Touristeninformation vom Ort hat Broschüren und eine Karte, außerdem gibt es vor Ort am Weg Informationen auf Spanisch, Französisch und Englisch. Eine PDF Datei mit der „Ruta de los Búnkeres“ kann man sich kostenlos herunterladen. Öffnungszeiten24 Stunden täglichPreis0,– €, kostenlosLageEs gibt natürlich mehrere Wege wie man zu den Bunkern gelangen kann, der empfehlenswerte dürfte der Wanderweg im Süden sein. Er beginnt kurz nach dem Ortsausgang beim Generatorenhaus „Central de Canal Roya“, dort geht man über die Brücke und der Feldweg führt nach oben in den Wald. Die „Búnkeres“ sind auf der Touristenkarte mit Punkt 14 eingezeichnet, das Bild von einem Bunker auf der Karte ist südlich von den eigentlichen Bunker, somit verwirrt es bei der Orientierung.BunkerBunker Linie P, Canfranc-Estación, Eingang Bunker 123 Die erste Ansammlung von Bunkern erreicht man nach ein paar hundert Metern und nachdem man die Wasserrohre überquert hat. Die Eingänge sind offen und frei zugänglich, es gibt hier vor Ort noch Schilder die den Bunker genau beschreiben. Es gab tausende von Ersatzsoldaten die diese Bunkerstellungen aus Stahlbeton bauten Bunker Linie P, Canfranc-Estación, MG Stand Bunker 123 Dieser MG Stand Bunker 123 richtete sein Feuer Richtung der Bahngleise und nicht Richtung Frankreich wie man vermuten könnte. Bunker C-1Bunker Linie P, Canfranc-Estación, Bunker C-1 mit 75 mm Kanone Der Bunker C-1 ist eine Panzerabwehrstellung, die sich an der Kreuzung der alten Straße Picaubé und der Verlängerung des Paseo de los Melancólicos befindet. Die Ausrichtung der Geschützstellung ziehlt auf die Mündung des Eisenbahntunnels (nicht des Somport Tunnels), die sich nur 25 m nördlich befindet. Die kleinen Bunker mit den Maschinengewehren sollten den Bereich zusätzlich sichern. Bunker Linie P, Canfranc-Estación, Eingang Bunker C-1 Der Eingang vom Bunker C-1 ist leicht vom Wanderweg aus zugänglich. Die Innenhöhe beträgt auch mehr als 2 Meter, man kann problemlos hineingehen. Bunker Linie P, Canfranc-Estación, Bunker C-1 Innenräume Es gab hier abgeteilte Räume, vermutlich um Munition sicher aufzubewahren und um hier Soldaten längere Zeit unterzubringen. Wanderweg MelancólicosBunker Linie P, Canfranc-Estación, Wanderweg Melancólicos Der Wanderweg Melancólicos verläuft nach Norden und ist ausgeschildert, es ist ein schöner Spaziergang der einem auf der östlichen Seite des Bahnhofes bis zum Jakobsweg führt. Ich bin dort am alten Somport Eisenbahn Tunnel, den man bis zur Absperrung besichtigen kann wieder in den Ort zurückgekehrt. Bunker Linie P, Canfranc-Estación, Blick auf die Bahnanlagen vom Wanderweg Melancólicos Der Spaziergang auf dem Wanderweg Melancólicos lohnt sich schon allein wegen dem Ausblick auf die Bahnanlage. Die Zeit für Spaziergänger ist mit nur 30 Minuten angegeben, ich hatte mit Besichtigung der Bunker länger gebraucht. Wanderweg PicaubéDer Wanderweg Picaubé führt den Berg hoch und man sollte eine Stunde und 15 Minuten einplanen, auf dem Weg befindet sich noch das Caseta Blanca. Ich hatte leider nicht mehr genug Zeit und konnte somit die Verteidigungsstellung Picaubé nicht besichtigen. Die Picaubé Stellungen hatten 50 mm und 81 mm Mörser, Geschütze zur Flugabwehr und einen Aussichtsposten.SicherheitshinweisDie Broschüre vom Fremdenverkehrsamt hat einen Sicherheitshinweis, die Gemeinde Canfranc ist nicht verantwortlich für Unfälle die auf dem Weg der Bunker oder in den Bunkern selbst passieren.Internethttps://www.canfranc.es/descargas/rutabunkers.pdfFazitDie größte Verteidigungslinie die in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurde ist recht unbekannt, ob die vielen kleine Posten bei einer Invasion aus Frankreich großen Nutzen gehabt hätten kann man bei der Entwicklung der Waffen bezweifeln. Die Bedenken von Francisco Franco waren aber berechtigt, als inoffizieller Unterstützer des Deutschen Reiches musste er einen Angriff der Alliierten befürchten. Es sind hier nach über 70 Jahren noch einige Bunker gut erhalten, ein Spaziergang ist auf jeden Fall zu empfehlen. |