Oświeçim, Auschwitz–Birkenau |
Państwowe Muzeum Auschwitz-Birkenau, Landesmuseum |
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+ original erhaltene Anlage, sehr gute geführte Tour, Anreise mit dem Zug, Eintrittspreis, freie Besichtigung möglich – Eintrittskartenverkauf vor Ort Das Państwowe Muzeum Auschwitz-Birkenau, Landesmuseum Auschwitz-Birkenau befindet sich in Oświeçim. Das ehemalige Konzentrationslager diente den Nationalsozialisten von 1940 bis 1945 um circa 1,5 Millionen Menschen zu ermorden. Die Zahl ist nur schwer begreifbar, das würde rein rechnerisch 822 Menschen pro Tag bedeuten, wenn man von 1825 Tagen ausgeht. Ich denke das man sich eher eine Vorstellung von knapp 1000 ermordeten Menschen pro Tag machen kann. Ich hatte das Museum und Mahnmal Auschwitz–Birkenau im August 2010 auf der geführten Tour besucht und hoffe die Tipps und Hinweise dazu sein hilfreich. LageDer Ort Oświeçim auf Deutsch Auschwitz liegt im Süden Polens circa 60 Kilometer westlich von Krakau entfernt. Die Open Street Map zeigt das Gelände mit vielen Details.https://www.openstreetmap.org Anreise BahnBahnhof Oświeçim Die Anreise geht am einfachsten mit der Bahn von Krakau aus mit dem PKP Intercity, der Zug hat die Endhaltestelle Oświeçim und benötigt für die 64 Kilometer lange Strecke 100 Minuten. Die Rückfahrt dauerte sogar über 120 Minuten, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 32 km/h entspricht. Der Zug ist schon etwas älter aber im sauberen und gepflegten Zustand, die lange Fahrtdauer liegt an den alten Gleisen, die wohl keine höhere Geschwindigkeit erlauben. Die Fahrt geht durch Wälder und eine schöne Landschaft auch über die Industriestadt Trzebinia. Der Zug fährt circa jede Stunde, einen Fahrschein bekommt man für nur 8,– Zloty circa 2,08 € direkt am Schalter am Bahnhof. https://www.pkp.pl Transfer Bahnhof – MuseumAm Bahnhof Oświeçim angekommen hat man die Wahl zwischen Bus und Taxi für die Weiterfahrt zum Eingang des Mahnmals. Ein Busfahrschein gibt es für nur 2,20 Zloty am Kiosk im Bahnhof, man kann vor dem Bahnhof fast jeden Bus nehmen, da wohl alle in die Richtung fahren. Einfach beim Einsteigen den Busfahrer fragen, die Fahrt dauert nur knapp 5 Minuten. Ein Taxi wird ebenfalls angeboten, der Fahrer wollte 15,– Zloty für die kurze Fahrt.EintrittskarteDer Verkauf von den Eintrittskarten ist sehr schlecht organisiert, es gab nur eine geöffnete Kasse aber zwei Warteschlangen die sich davor drängten. Die Wartezeit betrug über eine Stunde, dadurch habe ich die letzte deutschsprachige Tour verpasst, was wirklich ärgerlich war, da die deutschsprachige Tourleiterin in der Warteschlange noch nach Leuten suchte die diese Tour mitmachen wollten. Ich hatte mich natürlich gemeldet, aber ohne Eintrittskarte natürlich keine Tour. Ärgerlich ist nicht die Wartezeit an sich, sondern das noch freie Plätze bei der Tour waren die nicht besetzt werden konnten weil nur eine Kasse geöffnet war. Das Museum ist täglich geöffnet. 8:00 Uhr – 15:00 Uhr von Dezember bis Februar, 8:00 Uhr – 16:00 Uhr im März und November, 8:00 Uhr – 17:00 Uhr im April und Oktober, 8:00 Uhr – 18:00 Uhr im Mai und September, 8:00 Uhr – 19:00 Uhr von Juni bis August.Preis38,– Zloty PLN, circa 10,– €, für die geführte Tour, der Preis setzte sich aus Eintritt 34,– Zloty und Kopfhörer 4,– Zloty zusammen. Der Besuch ist in den Sommermonaten nach 15:00 Uhr auch kostenlos möglich.Tour
Die englischsprachige Führung begann um 14:30 Uhr und dauerte bis um 17:00 Uhr und diese zweieinhalb Stunden reichten gerade so aus um das Gelände und die Gebäude zu sehen. Die Ausmaße von dem Konzentrationslager sind gigantisch. Die polnische Tourleiterin sprach mit zurückhaltener Stimme und war über die Kopfhörer gut zu verstehen. Die Bilder sind bei besten Sommerwetter mit circa 28° Celsius und nur leichter Bewölkung entstanden, die Stimmung ist meiner Meinung nach auf den in Graustufen umgewandelten Bildern besser begreifbar. Der Eingang zum Lager geht unter dem berühmten Schild „Arbeit macht frei“ hindurch. Unterkünfte
Die Unterkünfte in Auschwitz I bestehen aus langen Gebäuden die aus Ziegelsteinen errichtet wurden. Hier wurden die Häftlinge auf zwei Etagen in großen Räumen untergebracht. Die Enge durch die vielen Menschen die hier untergebracht waren kann man sich nicht vorstellen. In den Gebäuden waren jetzt zum Teil Ausstellungen untergebracht, in einigen konnte man auch original Gefängniszellen sehen. Es gab auch Einrichtungen die sich zwar Krankenhäuser nannten aber eher für medizinische Experimente an Menschen genutzt wurden. Wachanlagen
Die Gebäude waren alle rechtwinklig zueinander errichtet und umzäunt von gut gesicherten Wachanlagen, eine Flucht war so gut wie unmöglich. Gaskammern Auschwitz I
Die Gaskammern Auschwitz I sind die einzig erhaltenen, die weit größeren in Birkenau wurden durch Bombenangriffe völlig zerstört. Im Inneren ist ein großer Raum, die Gaskammer und davon getrennt ein Krematorium, auf dem Bild ist der Schornstein zu sehen. Sicherung Elektrozäune
Auf der linken Seite sieht man Verwaltungsgebäude die durch einen Hochspannungselektrozaun von dem Lager getrennt sind. Die Tour in Auschwitz war damit beendet, es ging jetzt mit einem Bus zum Lager Birkenau. Birkenau
Der Haupteingang vom Lager Birkenau führte mit der Eisenbahn durch ein Gebäude, dahinter befinden sich Gleisanlagen. Die Gefangenen wurde hier nach Gruppen aufgeteilt und unterschieden zwischen arbeitstauglich und nicht arbeitstauglich. Wer nicht arbeitstauglich war hatte noch eine kurze Zeit zu Leben, wer arbeitstauglich war hatte noch ein paar Tage oder Wochen unter schlechten Umständen vor sich. Ruinen der Holzbaracken
Dieses Gelände war wesentlich größer als Auschwitz I, hier gab es nur Holzbaracken, von denen nur noch einige erhalten werden. Die Ruinen sind noch gut zu erkennen. Holzbaracke
Die Unterkünfte in den Holzbaracken bestanden aus den Etagenbetten und die Heizung war der in der Mitte vom Bild sichtbare gemauerte horizontale Kamin. Ein Ofen wurde befeuert und der Rauch zog durch diesen Kamin. Fenster gab es nur an der Decke, man konnte also nicht heraussehen. Es war auch an diesen hellen Sommertag sehr düster in den Unterkünften. Jetzt kann man einmal versuchen sich vorzustellen wie es an einem Novembertag aussah wenn es trübe war und hier alles voll mit Menschen war. Ich kann es mir nicht wirklich vorstellen. Holocaust MahnmalDie Tour ging bei den Ruinen der großen Gaskammern zu Ende, hier gibt es ein Mahnmal mit Tafeln in verschiedenen Sprachen. Auf deutsch lautete der Text:„Dieser Ort sei allezeit ein Aufschrei der Verzweiflung und Mahnung an die Menschheit. Hier ermordeten die Nazis etwa anderthalb Millionen Männer, Frauen und Kinder. Die meisten waren Juden aus verschiedenen Ländern Europas. Auschwitz – Birkenau 1940 – 1945 “BefreiungDie rote Armee befreite am 27. Januar 1945 die Gefangenden des Lagers, das Datum wurde für den International Holocaust Memorial Day gewählt.Internethttps://www.auschwitz.orgFazitDieses Museum bringt die Atmosphäre des Grauens so gut wie überhaupt nur möglich rüber. Es gibt keine Restaurants oder Essbuden auf dem Gelände, keine großen Hinweistafeln, keine moderne Kunst oder sonst etwas was ablenken könnte. Auch das Holocaust Mahnmal ist einfach gestaltet. Ich kann jedem nur raten sich einen ganzen Tag Zeit für den Besuch zu nehmen. Vielleicht auch lieber an einem Tag mit schlechten Wetter im Winterhalbjahr. |