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Polo 1.2 TSI Bluemotion, Schaltgetriebe |
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+ Komfort, einfache Bedienung, gute Sitze, Platzangebot vorne, kurzzeitige Qualität, Lenkung, Fahreigenschaften, Fahrleistungen, Ausstattung – langweiliges Design, Preis, Kraftstoffverbrauch weit über Werksangabe, Platzangebot hinten, Kofferraumkonzept, kein Reserverad, Tacho bis 240 km/h, Reifengröße nicht eingetragen, Langzeitqualität Der Volkswagen Polo wirkt auf den ersten Blick erwachsen und hochwertig, gemäß der Philosophie des Unternehmens wurde auf Designexperimente völlig verzichtet. Der Kleinwagen bietet für zwei Personen und zwei Kinder ausreichend Platz um Transportaufgaben mit Komfort auszuführen. Ich hatte ihn im Februar 2015, Mai 2016 und Februar 2018 nur als Mietwagen übernommen und nach insgesamt 20 emotionslosen Tagen wieder abgegeben. Ich hoffe die kurzen Eindrücke sind hilfreich, hier ein paar Erfahrungswerte zum Fahrzeug. Preis18 830,– € inklusive Sonderzubehör wie Klimaanlage oder Sitzheizung, der Grundpreis liegt bei 15 925,– € mit Leichtmetallräder, Start Stopp System mit Bremsenergie Rückgewinnung. Die Grundausstattung bietet mit 5 Gang Handschaltung, vier elektrischen Fensterhebern oder Zentralverriegelung mit Fernbedienung schon viel Komfort, die Wunschausstattung mit einer Vielzahl an Optionen wird mit dem Konfigurator im Internet zusammengestellt.Hinweis zu den PreisenDie hohen Preise dienen natürlich auch dazu die Gehälter von Mitarbeitern zu bezahlen. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende Dr. Martin Winterkorn verdiente 2013 mit allen Zuschlägen circa 15,00 Millionen Euro, das entspricht einem Stundenlohn von 8522,– €, wenn ich von 11 Monaten Arbeitszeit mit je 160 Stunden und einen Monat Urlaub ausgehe. Die genaue Anzahl der Stunden ist nur grob geschätzt, wenn man Anwesenheitszeiten, Geschäftsessen, Flugzeiten u.s.w. hinzurechnet wird der Stundenlohn wohl etwas niedriger ausfallen. Die Führung des weltweit zweitgrößten Automobilherstellers erfordert neun Vorstände die zusammen im Jahr 2013 gut 64 Millionen Euro verdienten.KarosserieVolkswagen Polo 1.2 TSI Bluemotion, Ansicht von vorne / Seite Der Wagen ist sofort als Volkswagen zu erkennen, Kühlergrill und Scheinwerfer kommen einen sofort von anderen Baureihen bekannt vor. Ein typisches Merkmal vom Polo ist das dritte Seitenfenster welches im Gegensatz zur breiten C–Säule vom Golf nicht nur einen optischen Vorteil hat. Es gibt keinen großen toten Winkel wie beim Golf. Die silbergraue Metalliclackierung passt zu dem unauffälligen Wagen sehr gut und ist auch schmutzunempfindlich. Die Scheinwerfer haben natürlich ein Tagfahrlicht und ein Abbiegelicht, welches so hell wie eine Taschenlampe leuchtet, ein nette sinnfreie Spielerei. Volkswagen Polo 1.2 TSI Bluemotion, Ansicht von hinten / Seite Die Ansicht von hinten ist mit den interessant gestalteten Rückleuchten zwar ebenfalls klassisch aber dafür auch zeitlos. Das Design mit den klaren Linien und Kanten in der Karosserie macht einen hochwertigen Eindruck. Der Wagen wird auch in Spanien im Werk Pamplona produziert um die hohen Kosten der deutschen Standorte zu umgehen. Die abgedunkelten Seiten– und Heckscheiben findet man in der Aufpreisliste, ein kleiner Betrag mit großer Wirkung. MotorVolkswagen Polo 1.2 TSI Bluemotion, Motorraum Der 4 Zylindermotor 1.2 TSI mit Abgasturbolader holt aus 1197 cm ³ Hubraum 66 kW bei 4400 min¹ raus. Das Drehmoment beträgt maximal 160 Nm bei 1400 min ¹. Das geschieht im Betrieb sehr leise und unauffällig, der Wagen ist damit völlig ausreichend motorisiert, die Euro Norm 6 wird erfüllt. Die Motorhaube wird nicht von Gasdruckdämpfern automatisch offen gehalten, es gibt eine simple Stange um die Haube festzustellen. Die sonst üblichen Plastikabdeckungen des Motors fehlen ebenfalls, der Verzicht ist sehr positiv. Bluemotion TechnologyDie Start–Stopp Automatik schaltet den Motor auch aus wenn die Betriebstemperatur noch nicht erreicht wurde, das erhöht den Verschleiß nochmals. Das ständige An– und Ausschalten des Motors im Stadtverkehr bringt auch keine Ersparnis beim Verbrauch, es gibt zum Glück eine Taste zum Deaktivieren von dem System.Verbrauch 2015Ich hatte auf 255 Kilometern 15,6 Liter Super E10 getankt, der errechnete Verbrauch lag bei 6,1 Liter / 100 km. Die Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn lag bei 100 km/h. Der Verbrauch scheint mir insgesamt für die Größe vom Fahrzeug und Motor vergleichsweise hoch zu sein. Die Umgebung war ohne Steigungen und es gab keinen Stop und Go Verkehr, die Klimaanlage hatte ich im Winter natürlich nicht benötigt. Der Bordcomputer hatte für Teilbereiche der Strecke sogar noch weit höhere Werte angezeigt. Die Werkangabe für den Kraftstoffverbrauch lautet 4,7 l/100 km, wie ich die erreichen könnte ist mir nicht klar. Die CO2 Emissionen werden kombiniert mit 107 g/km angegeben, die Effizienzklasse A wird erreicht.Verbrauch 2016Im Mai 2016 hatte ich den Polo mit der gleichen Maschine aber ohne Bluemotion Technology bei Sixt rent a car in Madrid, Spanien übernommen. Ich hatte auf 911 Kilometern 46,65 Liter Super verbraucht, daraus ergibt sich ein Durchschnittsverbrauch von 5,12 Liter / 100 km. Dieser Verbrauch ergab sich auf Autobahnen und Landstraßen wo ich nie schneller als 100 km/h gefahren bin, die Klimaanlage hatte ich nur auf einer kurzen Strecke eingeschaltet.Verbrauch 2018Im Februar 2018 hatte ich den Polo mit der gleichen Maschine bei OK RENT A CAR® in Madrid, Spanien übernommen. Ich hatte auf 51 Kilometern 7,5 Liter Super mit 95 Oktan verbraucht, daraus ergibt sich ein Durchschnittsverbrauch von 14,7 Liter / 100 km. Dieser Wert ist rechnerisch, der Bordcomputer zeigte 6,6 Liter / 100 km an, demnach fehlten bei der Übernahme 3,4 Liter im Tank.GetriebeDas Schaltgetriebe hat 5 Gänge und läßt sich sehr leicht bedienen. Die Schaltwege sind realtiv kurz und auch die Kupplung ist gefühlvoll, beides wurde gut abgestimmt. Die Start–Stopp Automatik kann man austricksen wenn man an der Ampel die Kupplung durchgetreten hält.FahrleistungenDie Höchstgeschwindigkeit beträgt 184 km/h, da ich nur in der Stadt und auf der auf 100 km/h begrenzten Autobahn bin kann ich dazu nichts sagen. Der Wagen beschleunigt im üblichen Rahmen, es reicht aber für den Verkehr absolut aus. Die Werksangabe für den Sprint von Null auf Hundert liegt bei 10,8 Sekunden. Das Fahrwerk ist auf Komfort ausgelegt ohne den Fahrbahnkontakt zu vermissen, der Kompromiss ist wirklich sehr gut gelungen.LenkungDie elektromechanische Lenkung hatte genau die richtige Servounterstützung, der Wagen ließ sich leicht lenken und einparken. Das sehr gute Lederlenkrad war teilweise aus Klavierlack und fühlte sich hochwertig an.ReifenDer Wagen in Deutschland hatte M+S Reifen im Format 185/60 R15 88H von Dunlop SP Sport 01 A/S montiert, in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 war nur die Größe 175/70 R14 84T eingetragen. Der Laie könnte also denken das im Prinzip damit die Betriebserlaubnis erloschen wäre, zum Glück gibt es weitere Listen in den man die zugelassenen Reifen finden könnte. Die Reifen sind in Deutschland produziert und eine gute Wahl denn es entfällt der Wechsel von Sommer– auf Winterreifen und umgekehrt jeweils einmal pro Jahr. Die Reifen sind natürlich weder für den Sommer noch für den Winter wirklich optimal, trotzdem wohl ein guter Kompromiss für die meisten Fahrer. Ein Reserverad war nicht an Bord, im Fall einer Panne soll ein Reifenspray ausreichen, es befindet sich im Kofferraum unter der Bodenabdeckung.https://www.dunlop.eu Reifen Fahrzeug in SpanienDer Wagen im Februar 2018 in Spanien hatte Sommerreifen „Made in Korea“ von Nexen Modell N blue HD im Format 185/60 R15 84H. Der Reifenluftdruck ist bei normaler Beladung mit vorne 2,3 bar und hinten 2,1 bar und bei maximaler Zuladung mit vorne 2,6 bar und hinten 2,7 bar angegeben. Das Reserverad war vollwertig im Format 185/60 R15 88H und ebenfalls „Made in Korea“, allerdings vom Erstausrüster Kumho Tyre mit dem Modell Ecowing ES01.
QualitätDie Qualität von dem Wagen macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck, der Wagen im Februar 2018 war 21 Monate zugelassen und hatte mehr als 38 000 Kilometer Laufleistung. Das Fahrzeug fühlte sich an als hätte es 100 000 Kilomter mehr auf der Uhr, das Fahrwerkt polterte, die Schaltung fühlte sich ausgeschlagen an und auch die Lenkung machte keinen guten Eindruck. Ich vermute die Langzeitqualität kann den Ansprüchen von dem Weltauto Hersteller nicht stand halten.Innenraum
Den Innenraum erreicht man sehr bequem durch vier relativ große Türen. Auf dem Fahrerplatz gibt es ausreichend Kopffreiheit, auch die Beine haben viel Platz. Es gibt keine besonderen Einschränkungen zwischen Lenkrad und Mittelkonsole. Die Sitze sind straff gepolstert und bequem, die Sitzposition und Verstellmöglichkeiten sind ebenfalls einwandfrei. Die zweistufige Sitzheizung spricht schnell an und ist im Winterhalbjahr wirklich ein sinnvolles Extra. Die Gestaltung ist sachlich und übersichtlich, man findet sofort alle Bedieneinheiten. Die Qualität macht einen soliden Eindruck, nichts wackelt und die Oberflächen fühlen sich gut an. Der Innenraum wirkt durch die vielen schwarzen Flächen relativ dunkel. Die Ausstattung ist bis auf ein Navigationsgerät eigentlich komplett. Es gibt nur für den Fahrer und Beifahrer einen Airbag, die Kopf– oder Seitenairbags sind optional erhältlich. Die Bedienung ist absolut narrensicher hier braucht man keinen Blick in die Anleitung. Die Ausstattung war mit vier elektrischen Fensterhebern, elektrisch einstellbaren Außenspiegeln zeitgemäß. Eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung war wirklich sehr praktisch. Das Platzangebot auf der Rücksitzbank ist für Kinder und Jugendliche in Ordnung, der Wagen hat 5 Sitzplätze. Armaturen, RadioVolkswagen Polo 1.2 TSI Bluemotion, Armaturenbrett / Innenraum Das Armaturenbrett wurde wie der gesamte Wagen sachlich gestaltet, hier gibt es keine Auffälligkeiten was man positiv oder negativ sehen kann. Es ist auf jeden Fall praktisch und zeitlos, die Bedienung der großen Tasten und Regler war ohne Probleme. Das Radio und der Bordcomputer hatten einen Touch Screen mit einer schnellen Menüführung und vielen Einstellmöglichkeiten. Die Bedienung war trotz des Funktionsumfanges sofort verständlich. Die Klimaanlage musste man manuell regeln, was aber auch keinen wirklichen Nachteil darstellt. Drehzahlmesser, Kühlmitteltemperaturanzeige, Infodisplay, Uhrzeit, Kilometerzähler, Tageskilometer und Tankuhr, Geschwindigkeitsmesser Die Armaturen wurden ebenfalls langweilig gestaltet, dafür lassen sie sich aber gut ablesen. Es gab einen Drehzahlmesser, Kühlmitteltemperaturanzeige, Infodisplay, Uhrzeit, Kilometer, Tageskilometer und Tankuhr und einen Geschwindigkeitsmesser. Die Kühlmitteltemperaturanzeige kann man besonders erwähnen, sonst wird sie bei modernen Fahrzeugen weggelassen. Der Geschwindigkeitsmesser ist für 240 km/h ausgelegt, die Höchstgeschwinigkeit liegt aber bei 184 km/h, immerhin ein sportliches Gefühl das noch 56 km/h mehr möglich wären. Der Wagen in Spanien hatte einen Tempomat, mit den etwas klein geratenen Tasten am linken Hebel neben dem Lenkrad konnte man die Geschwindigkeit einstellen. Zentralverriegelung mit FernbedienungDie Zentralverriegelung mit Fernbedienung in dem Fahrzeug und fast allen anderen der letzten 15 Jahre die bei Volkswagen mit dieser Sonderausstattung ausgeliefert wurden sind leicht angreifbar. Im August 2016 hatten Computerexperten eine Technik vorgestellt wie man die gut 100 Millionen Fahrzeuge öffnen kann. Volkswagen hatte in mehreren Millionen Fahrzeugen den gleichen kryptographischen Schlüssel verwendet, um einen „elektronischen Schüssel“ zu kopieren oder zu klonen muss nur einmal das Funksignal mitgehört werden. Der Fahrzeughalter bekommt davon nichts mit und wenn dann eingebrochen wird hat er keine Beweise für die Versicherung. Diese Sicherheitslücke wurde mit von Flavio Garcia entdeckt, er hatte schon den Hack auf die RFID Mifare® Chips bei VW aufgedeckt. Die Reaktion vom Konzern sollte eigentlich sein das man sich für die Aufdeckung der Sicherheitslücke bedankt und den Fehler abstellt, man kann sich schon denken das VW da einen anderen Weg geht. Der deutsche „Sicherheitsforscher“ Timo Kaspar hatte diese Sicherheitslücke mit frei erhältlicher Hardware für nur gut 100,– € der Süddeutschen Zeitung, und den staatlichen Fernsehsendern NDR und WDR präsentiert. Die Medien hatten bei Volkswagen angefragt und es wurde bestätigt, dass das Problem bekannt sein. Die neueren Fahrzeuge sind nicht mehr von der Sicherheitslücke betroffen. Die Fahrzeughalter sollten sich in Eigenverantwortung um das Problem kümmern, ob und wie der Wolfsburger Konzern die Sicherheitslücke behebt war nicht bekannt.https://www.golem.de/news/hack-mit-dem-arduino-100-millionen-autos-oeffnen-1608-122641.html KofferraumVolkswagen Polo 1.2 TSI Bluemotion, Kofferraum Der Kofferraum ist mit 280 bis 952 Litern normal groß, die Verkleidung mit den Ablagefächern für das Warndreieck, Verbandkasten und Reifenfüllset ist sehr elegant. Es gibt leider kein Reserverad an Bord. Der Wagen wiegt leer 1107 kg und das Gesamtgewicht darf 1590 kg betragen, daraus ergibt sich eine Zuladung von 483 kg. Volkswagen Polo 1.2 TSI Bluemotion, Kofferraum mit umgeklappten Rückenlehnen Die Rückenlehnen lassen sich geteilt umklappen, leider entsteht dann eine hohe Ladekante, es gibt kein innovatives Konzept mit einem ebenen Kofferraumboden. Fahrzeugschein, Zulassungsbescheinigung Teil 1Die EU hat die Fahrzeugscheine vereinheitlicht und sie nennt sich nun Zulassungsbescheinigung Teil 1. Im Prinzip eine gute Sache, aber für den Verbraucher ist die Gestaltung extrem unübersichtlich. Die Angaben sind durch Buchstaben oder Buchstaben Ziffern Kombinationen abgekürzt. Die Erklärung findet sich in winziger Schrift auf der Rückseite, hier eine deutliche Tabelle am Beispiel des Mietwagens Volkswagen Polo mit 1.2 TSI Motor und Schaltgetriebe. Die Information ist für eine Anmietung natürlich nicht wichtig, aber vielleicht mal ganz interessant was der Mietwagen laut Gesetzgeber kann und darf.
Internethttps://www.volkswagen.deFazitDer teure Kleinwagen erfüllt seine Aufgabe zwei Erwachsene und vielleicht zwei Kinder mit etwas Gepäck von A nach B zu transportieren sehr gut. Die Technik erfüllt allerdings nicht die Erwartungen an einen modernen Wagen, der Benzinverbrauch war selbst bei extrem sparsamer Fahrweise sehr hoch. Man bekommt hier bei Volkswagen einen langweiligen Wagen ohne besondere Nachteile oder Vorteile. Die Langzeitqualität scheint schlecht zu sein, schon bei knapp 40 000 Kilometern fühlte sich der Wagen ausgeschlagen an, ich würde von einem Kauf abraten. |