Vilnius

Museum of Occupation and Freedom Fights

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Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, Litauen
+ Lage, Informationen vor Ort, Öffnungszeiten, Anreise öffentlicher Nahverkehr, Ausstellung, Atmosphäre
– keine Informationen auf Deutsch, Anreise mit Mietwagen

Das „Museum of Occupation and Freedom Fights“ war bis Mai 2018 unter dem Namen „The Museum of Genocide Victims“ bekannt, der neue Name passt besser denn in dem Gebäude war im zweiten Weltkrieg das Gestapo Hauptquartier und in der Zeit nach danach das KGB Hauptquartier untergebracht. Das Museum der Besatzung und der Freiheitskämpfe Litauens bietet modern gestaltete Informationen in einem original erhaltenen Gebäude aus dem Jahr 1899. Ich hoffe meine Eindrücke vom Mai 2019 sind hilfreich, alle Hinweise übersichtlich der Reihe nach.

Informationen

Die Internetseite ist auf Litauisch, Russisch und Englisch verfügbar, eine deutsche Sprachversion gibt es leider nicht. Die Website wurde altmodisch und übersichtlich gestaltet. Die Texte und wenigen Bilder vermitteln eine guten Eindruck war einem vor Ort erwartet. Es sind alle nötigen Hinweise zum Besuch zu finden.

Lage

Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, Litauen, Außenansicht an der Gedimino pr., LT-01113 Vilnius
Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, Außenansicht an der Gedimino pr., LT-01113 Vilnius

Das historische Gebäude aus dem Jahr 1899 befindet sich am Gedimino pr nordwestlich vom Altstadtkern. Die große breite Straße verläuft von der Kathedrale stadtauswärts. Der Eingang befindet sich in der Seitenstraße Auku Gatve, er ist für Fußgänger gut ausgeschildert.

Anreise

Die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist mit verschiedene Bussen möglich.

Anreise Mietwagen

Die Anreise mit dem Mietwagen ist nicht zu empfehlen da es keine kostenlosen Parkplätze in der Umgebung gibt.

Öffnungszeiten

Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, Litauen, Treppenhaus Eingangsbereich
Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, Treppenhaus Eingangsbereich

Die Öffnungszeiten sind Mittwoch bis Samstag 10:00 Uhr – 18:00 Uhr und Sonntag 10:00 Uhr – 17:00 Uhr. Die Ausstellung geht über drei Etagen, Keller, Erdgeschoss und erste Etage.

Preis

4,– €, bezahlt hatte ich anonym mit Bargeld.

Russische Besatzung 1940 - 1941

Die Sowjetunion besetzte am 15. Juni 1940 Litauen und gliederte das Land in die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken UdSSR ein. Die Grundlage war eine Vereinbarung mit Deutschland, aber schon in den dreiziger Jahren gab es Bestrebungen den Staat aufzulösen die von Litauern selbst unterstützt wurden.

Deutsche Besatzung 1941 - 1944

Die deutsche Besatzung dauerte im zweiten Weltkrieg drei Jahre und endete im Juli 1944 mit der erneuten russischen Besatzung.

Partisanenkampf

Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, Litauen, Partisanenkampf 1944 - 1953
Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, Partisanenkampf 1944 - 1953

Die Partisanen kämpften neun Jahre lang gegen die russischen Besatzer um wieder einen unabhängigen Staat zu installieren. Es gab Uniformen und Abzeichen und eine militärische Organisation der Truppe die keinem Staat oder Regierung unterstellt war. Die Ausstellung zeigt die Ausrüstung, Bilder und viele Dokumente. Es gab circa 50 000 Kämpfer von denen mehr als 22 000 ihr Leben im Kampf gegen die russischen Besatzer verloren.

Gefangenschaft

Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, Litauen, Politische Gefangene 1944 - 1956
Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, Politische Gefangene 1944 - 1956

Es wurden viele litauische Freiheitskämpfer, politisch engagierte, Zivilisten oder Bauern gefangen genommen und in Arbeitslager geschickt. Die Leute bewahrten natürlich ihre Kultur, Feste und Sprache, man sieht in der Ausstellung viele Bilder dazu.

KGB bis 1991

Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, Litauen, KGB Telefonüberwachung
Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, KGB Telefonüberwachung

Der KGB hatte zusammen mit dem Litauischen Geheimdienst eine Abteilung zur Telefonüberwachung. Die Gespräche von Politikern, Geistlichen, Widerstandskämpfern und jeden der verdächtig war wurden mitgehört, mitgeschnitten und dann aufgeschrieben und archiviert. Eine arbeitsintensive Aufgabe die mit analoger Technik wie Cassettenrekorder und Schreibmaschine erledigt wurde. Das Hauptquartier vom KGB wurde im August 1991 aufgegeben.

Zelle

Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, Litauen, Zelle
Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, Zelle

Die Zellen im Keller waren alles etwas unterschiedlich, Licht gab es durch ein kleines Fenster, Heizung mit einem Heizkörper und Essen durch eine kleine Lucke in der Tür. Die Räume sind im Originalzustand, die Wände wurde 19 mal überstrichen, die Anzahl der Zellen reduzierte sich von 50 auf 19.

Wachpersonal

Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, Litauen, Raum vom Wachpersonal
Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, Raum vom Wachpersonal

Der Raum für das Wachpersonal befand sich ebenfalls im Keller, die Räume erscheinen alle im Original Zustand erhalten zu sein. Das Schaltpult wurde 1975 eingebaut, es gab ein elektrisches Alarmsystem.

Erkennungsdienst

Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, Litauen, Raum Erkennungsdienst
Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, Erkennungsdienst

Der Erkennungsdienst hatte die klassichen Hilfmittel wie Foto und Fingerabdrücke zur Verfügung. Die Ausstellung beschreibt die Arbeitsweise des KGB der zusammen mit Litauern die als Verräter bezeichnet wurden wohl erfolgreich war.

Zellengang

Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, Litauen, Zellengang
Museum of Occupation and Freedom Fights, Vilnius, Zellengang

Der Zellengang im Keller führt auch in den Innenhof, dort ging es erneut in einen Kellerraum wo die Hinrichtungen stattfanden. Die Hinrichtung wurde schnell erledigt, man brauchte dazu nur zwei Männer die den Gefangenen festhielten und einen der ihn in den Kopf schoß.

Kontakt

Telefon +370 5 249 8156
e–mail muziejus@genocid.lt

Adresse

Okupaciju ir Laisves Kovu Mzuziejus
Auku Gatve 2A
LT-01113 Vilnius
Litauen

Internet

http://genocid.lt/muziejus/en/

Fazit

Das Museum ist sehr gut gemacht, die Räume wurden so erhalten wie sie der KGB 1991 verlassen hatte, man bekommt einen guten Eindruck wie es in der Zeit gewesen sein musste. Die Beschreibung der einzelnen Zeitabschnitte ist auf Englisch mit modernen Texten, ebenfalls vorbildlich die Internetseite, die zwar altmodisch aber informativ ist. Man bekommt einen guten Eindruck in die Geschichte des Landes, ein Besuch ist absolut empfehlenswert.