Neuville-sur-Margival |
Führerhauptquartier Wolfsschlucht 2 |
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+ Atmosphäre, frei zugänglich, Öffnungszeiten, Führung auf Französisch möglich, teilweise sehr gut erhalten, imposante Bunker, Geschichte, kostenlose Parkplätze, – kaum Informationen auf Deutsch, Website nur auf Französisch Das ehemalige Führerhauptquartier Wolfsschlucht 2 in Neuville-sur-Margival wurde zwischen 1942 und 1944 unter der Aufsicht von der Organisation Todt in nur 18 Monaten erbaut. Es war mit 90 km² und 475 Bunkern das größte deutsche Hauptquartier in Europa, trotzdem ist es in Vergessenheit geraten. Adolf Hitler war nur zwei Tage und das Oberkommando der Wehrmacht war nur vom 15. bis 27. August 1944 hier. Geplant wurde das Führerhauptquartier 1940 für die geplante Invasion Englands Operation Seelöwe, ich hatte mir im Juni 2023 einen kleinen Teil angesehen und hoffe die Tipps und Hinweise dazu sind hilfreich. InformationenDas Gelände ist praktisch täglich frei zugänglich, die offizielle Tourismus Website von Soissons informiert auf nur einer Seite kurz und bündig über den Besuch. Die Wolfsschanze 2 war eins der 18 Führerhauptquartiere die in Europa ganz oder teilweise gebaut wurden. Der Standort nördlich von Paris und in relativer Nähe zu England wurde ausgewählt um die Invasion Operation Seelöwe zu überwachen, dazu kam es aber nie. Das Gelände diente nach dem Zweiten Weltkrieg als Militärbasis für die französische Armee und die NATO. Die Website Landmark Scout bietet einen hervorragenden Überblick mit Text und Bildern, sehr empfehlenswert.https://www.landmarkscout.com LageFührerhauptquartier Wolfsschlucht 2, 11 Rue du Camp, 02880 Neuville-sur-Margival, Frankreich, Zufahrt im Süden Die Wolfsschlucht 2 befindet sich im Norden Frankreichs nördlich der Ortschaft Margival im Departement Aisne zwischen den Städten Soissons und Laon. Das Gebiet des Führerhauptquartier Wolfsschlucht 2 war mit Sperrzone rund 90 km² groß. Das Gebiet im Umkreis besteht aus einer hügeligen Landschaft mit Feldern und Wäldern und von weitem ist hier nichts zu sehen, der Name Schlucht passt hier perfekt denn es handelt sich um eine weite Schlucht die als natürliche Tarnung dient. Die OpenStreetMap zeigt den Standort als Sonderziel „Wolfsschlucht 2 (départ de la visite)“ an. Eine Tafel am Eingang zeigt die Nutzung dieses Stützpunktes durch die verschiedenen Armeen. https://www.openstreetmap.org Anreise mit dem MietwagenDie Anreise mit dem Mietwagen ist einfach das TomTom START 52 Europe 45 Länder Navigationsgerät stürzte bei der Suche Sonderziel wiederholt ab, die Eingabe mit Postleitzahl 02880 und Straße Rue du Camp und Hausnummer 11 funktionierte problemlos. Es gibt zwei Zufahrten auf das Gelände, um das gesamte Gelände zu erkunden empfiehlt sich die im Süden zu nehmen. Die Ortschaft Margival erreicht man über die D-53, es ist ein schönes Dorf mit Einfamilienhäusern, vermutlich alten Wohnkasernen und einigen Bunkern die aud der Zeit der deutschen Besatzung stammen und zur Wolfsschlucht 2 gehören.Preis0,– €, kostenlos, Eintritt freiÖffnungszeitenDie Öffnungszeiten sind das gesamte Jahr über täglich, die offizielle Website vom Tourismus Soissons informiert aktuell.FührungenDie „L’Association de sauvegarde du W2“ veranstaltet mehrmals im Jahr Führungen über das Gelände und in vier Bunker, die Informationen findet man auf der französischen Website.https://ravinduloup2.wixsite.com/asw2/camp Rundgang mit PKWDas Gelände ist sehr groß man darf und kann fast immer problemlos mit dem Auto fahren, die kleinen Wege sind teilweise aber im schlechten Zustand. Eine kleine Freude für Geländewagenfahrer die hier einmal ihren Wagen nutzen können. Ich bin immer ein paar hundert Meter gefahren, ausgestiegen und hatte einige Bunker zu Fuß erkundet.GroßbunkerFührerhauptquartier Wolfsschlucht 2, Neuville-sur-Margival, Großbunker 56 Loano Der Großbunker Nummer 56 Loano befindet sich parallel zur Eisenbahnstrecke, er soll 44 Meter lang und 18,5 Meter breit sein. Führerhauptquartier Wolfsschlucht 2, Neuville-sur-Margival, Großbunker 56 Loano Der Verwendungszweck ist mir nicht bekannt, vermutlich ein Lager für Munition die einfach von der Bahn angeliefert werden konnte. BauarbeitenDie Organisation Todt baute in nur 18 Monaten mit 22 000 Arbeitern ein dichtes Netz von Schutzbunkern und Einrichtungen im Umkreis, der sich über die Dörfer Laffaux, Margival, Neuville sur Margival, Terny-Sorny, Vauxaillon, Vregny und Vuillery erstreckte. Es wurden etwa 250 000 m³ Beton wurden benötigt, eine erstaunliche Leistung mit den einfachen technischen Hilfsmitteln zu der Zeit.Eisenbahnstrecke und TunnelFührerhauptquartier Wolfsschlucht 2, Neuville-sur-Margival, Eisenbahnstrecke zum Tunnel Die Eisenbahnstrecke wird aktuell genutzt, der nur wenige hundert Meter entfernte 647 Meter lange Tunnel wurde so umgebaut um den Führersonderzug vor der Sicht und der Gefahr eines Luftangriffs zu verbergen. Der Tunnel befindet sich circa 30 Meter unter der Erdoberfläche, das sollte als Schutz mehr als ausreichen. Es gab extra einen Rangierbahnhof der dafür sorgte, dass eines der beiden durch den Tunnel führenden Gleise jederzeit für den militärischen Verkehr genutzt werden konnte. Adolf Hitler reiste 1944 mit einem gepanzerten Wagen an und somit wurde der Tunnel nie für diesen Zweck genutzt. Bunker 1 Adolf HitlerFührerhauptquartier Wolfsschlucht 2, Neuville-sur-Margival, Bunker 1 Adolf Hitler Der Führerbunker hat die Nummer 1, er befindet sich nur gut 200 m vom Bunker 2 des Oberkommando der Wehrmacht (OKW) und liegt in der Nähe der Eisenbahnstrecke und dem Tunnel der auch als Schutz für den Führersonderzug gedient hätte. Es ist nur ein kleiner Teil vom Bunker sichtbar, der größte Teil liegt im Hang und ist mit Erde bedeckt. Das Gebäude besteht aus einem großen Hauptarbeitsraum, einer Küche, einem Privatappartement mit Bad und mehreren Büros und Bädern für Personal und Sekretärinnen. Im Hauptarbeitsraum befand sich ein großer Kamin mit einem Flachrelief, das Napoleon zu Pferde darstellte. Eine Besichtigung ist jeden zweiten Samstag eines Monats von März bis September möglich, Reservierung beim Rathaus von Laffaux Telefon +33 6 0800 9551 Führerhauptquartier Wolfsschlucht 2, Neuville-sur-Margival, Bunker 1 Adolf Hitler Eingang mit Stufen und Säulen Der Haupteingang wurde mit zwei Säulen, drei Doppeltüren und mit Stufen gestaltet um den Betonbau mehr Pracht zu verleihen, Hitler war nur einmal für zwei Tage in Margival. Er traf sich am 16. und 17. Juni 1944 mit Generalfeldmarschall Rommel und Generalfeldmarschall von Rundstedt um die Lage an der Front nach der Landung der Alliierten in der Normandie zu erörtern. SchwimmbeckenDas Schwimmbecken erreicht man wenn am beim Bunker 1 die Anhöhe in den Wald geht nach einigen hundert Metern. Es diente als Wasserspeicher und auch tatsächlich zur Erholung, kurios!Bunker 37Führerhauptquartier Wolfsschlucht 2, Neuville-sur-Margival, Bunker 37 Francoise Die Anlage wurde niemals bombardiert und beim Verlassen nicht durch die Wehrmacht zerstört. Die Bunker sind im Prinzip alle gut erhalten und die Natur nimmt sie langsam ein. Führerhauptquartier Wolfsschlucht 2, Neuville-sur-Margival, unterirdischer Bunker Dieser unterirdische Bunker unterscheidet sich optisch natürlich von den anderen die meist oberirdisch gebaut wurden. Man kann in dem Waldgebiet bei einem Spaziergang sehr viele entdecken. Fotos BunkerFührerhauptquartier Wolfsschlucht 2, Neuville-sur-Margival, Bunker auf einem Feld Diesen Bunker auf einem Feld hatte ich vom nördlichen Eingang aus entdeckt, man kann ihn über den schlechten Feldweg zu Fuß erreichen. Es ist nur ein Bunker der im Umkreis die Wolfsschlucht 2 gesichert hätte. Die Website Bunkerfotos hat sehr viele Aufnahmen von den Bunkern in den umliegenden Dörfern. Ein Grundriß vom Führerbunker im Maßstab 1:200 zeigt die Größe des von Außen klein erscheinenden Gebäudes, allein der Saal hat eine Größe von 90 m². https://www.bunkerfotos.com/wolfsschlucht-2 KontaktTelefon +33 767 5100Telefax +33 e–mail über ein Formular auf der Website AdresseWolfsschlucht 211 Rue du Camp 02880 Neuville-sur-Margival Frankreich Internethttps://www.tourisme-soissons.comFazitDas größte Führerhauptquartier ist tatsächlich imposant, ein Besuch könnte mehrere Stunden oder sogar Tage dauern. Ein einmaliges Erlebnis, alles ist im Prinzip frei zugänglich und es gibt kaum Einschränkungen. Der Besuch ist im Prinzip ungeplant möglich, wesentlich besser aber wenn man die Führung an einem Samstag mitmachen kann, dann gibt es Zugang in den Führerbunker. Ich kann einen Besuch ohne Einschränkungen empfehlen. |