Salzgitter Watenstedt

Gedenkstätte KZ Drütte, Reichswerke AG Hermann Göring

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Gedenkstätte KZ Drütte, Reichswerke AG Hermann Göring, Salzgitter Watenstedt, Deutschland
+ freier Eintritt, kostenlose Parkplätze, Informationen im Internet, umfangreiche und interessante Geschichte, Besichtigung Stahlwerk Salzgitter AG
– eingeschränkte Besuchszeiten, Anmeldung zur Führung erforderlich

Die Reichswerke AG Hermann Göring wurden 1937 gegründet um das in der Region vorhandene Erz abzubauen und in dem Hüttenwerk bei Watenstedt zu Stahl zu verarbeiten. Das Konzentrationslager Salzgitter-Drütte, ein Außenlager des KZ Neuengamme wurde erst im Jahr 1942 errichtet und 1945 von der britischen Armee befreit. Es gibt heute eine Gedenkstätte KZ Drütte die sich auf dem aktiven Werksgelände der Salzgitter AG befindet, hoffe meine Tipps und Hinweise vom Oktober 2022 sind hilfreich und helfen bei der Planung eines Besuches.

Informationen

Die offizielle Website der Gedenkstelle des KZ Drütte informiert ausführlich über die Geschichte des im Oktober 1942 eröffneten und im 7. April / 11. April 1945 befreiten Lagers. Die etwa 3000 Häftlinge wurden von 150 Aufsehern der SS bewacht, während der Zeit starben mehrere hundert Männer. Die Arbeitskräfte mussten in den Reichswerken neben anderen Arbeiten auch die Granaten Kaliber 8,8 cm produzieren, die Munition für die „Acht/ Achter Flak“.

Geschichte

Die Geschichte der ganzen Region ist geologisch, technisch, wirtschaftlich und politisch sehr umfangreich und interessant, man kann auf verschiedenen Webseiten viele Details finden. Wichtig erschien mir das die Erzvorkommen hier nicht hochwertig und ergiebig waren, sie durch neue technische Verfahren aber trotzdem wenn auch unwirtschaftlich genutzt werden konnten um politisch unabhängig vom Ausland und dem Ruhrgebiet zu werden. Allein die Wikipedia Website zu den Reichswerken Hermann Göring ist umfangreich. Pikant, das moderne und schlichte Unternehmenslogo der Reichswerke ist auch heute noch im Gebrauch der Salzgitter Maschinenbau AG.
https://de.wikipedia.org/wiki/Reichswerke_Hermann_Göring

Lage

Gedenkstätte KZ Drütte, Reichswerke AG Hermann Göring, Salzgitter Watenstedt, Deutschland, Außenansicht Salzgitter AG Hauptverwaltung, Eisenhüttenstraße 99, 38238 Salzgitter
Außenansicht Salzgitter AG Hauptverwaltung, Eisenhüttenstraße 99, 38238 Salzgitter

Das Gebäude der Salzgitter AG Hauptverwaltung erscheint im typischen Stil der Zeit, es macht auf Besucher einen mächtigen Eindruck, das Gelände ist auch auf der Rückseite durch eine öffentliche Straße frei zugänglich. Der Eingang zur Gedenkstätte befindet sich beim Tor 1, das dürfte gut 400 bis 500 m entfernt sein. Die Open Map Karte auf Qwant zeigt die Hauptverwaltung und die davor befindlichen Parkplätze.
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Anreise mit dem Mietwagen

Die Anreise mit dem Auto oder Motorrad ist denkbar einfach, die Adresse zum Zugang zur Gedenkstätte lautet: Tor 1 / Salzgitter AG, Parkplatz Besucherzentrum, Eisenhüttenstraße, 38239 Salzgitter-Watenstedt. Man kann die Anschrift oder Hausnummer in das Navigationsgerät eingegeben, das Mio™ Spirit 8670 LM Truck GPS LKW Navigation ergänzte die Eisenhüttenstraße mit K16 und 38239 Watenstedt. Die Open Map Karte auf Qwant zeigt das Tor 1 und die davor befindlichen Parkplätze.
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Öffnungszeiten

Die Öffnungszeiten sind sehr eingeschränkt und es gibt nur wenige Termine mit Führungen, meist Freitag oder Samstag, die Tage und Informationen zur Anmeldung findet man auf der Website. Der öffentliche Zugang zur Dauerausstellung „KZ-Häftlinge in der Rüstungsproduktion“ ist Samstag und Sonntag 15:00 Uhr – 17:00 Uhr möglich, auch hier erfährt man die aktuellen Termine und Zeiten auf der Website.

Preis

0,– € Eintritt frei , eine Spende ist willkommen

Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte

Die Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte hatte ich aus zeitlichen Gründen nicht besuchen können.

Gedenktafel zur Demontage

Gedenkstätte KZ Drütte, Reichswerke AG Hermann Göring, Salzgitter Watenstedt, Deutschland, Gedenktafel zur Demontage am Rathaus, Joachim-Campe-Straße 6-8, 38226 Salzgitter
Gedenktafel zur Demontage am Rathaus, Joachim-Campe-Straße 6-8, 38226 Salzgitter

Die Stadt Salzgitter wurde erst am 1. April 1942 gegründet und verdankt dies der Gründung des Hüttenwerkes in Watenstedt. Die ehemals ländliche Region brauchte plötzlich viele Arbeitskräfte und die dazugehörige Infrastruktur. Es findet sich heute neben dem Rathaus eine Gedenktafel zur Demontage des Hüttenwerkes, genauer „Zum Gedenken an den erfolgreichen Widerstand“, der Text:„Ende des Zweiten Weltkrieges, im April 1945, besetzten allierte Truppen das Hüttenwerk in Salzgitter und legten es still. Viele der meistens dort zwangsweise Beschäftigten kehrten in ihre Heimat zurück. Dafür kamen etwa 30 000 Flüchtlinge und Vertriebene in die junge Stadt. Für sie fehlten vor allem Arbeitsplätze. Ungeachtet dieser Notlage begannen die Briten mit der Demontage des Hüttenwerkes. Im Jahre 1949 formierte sich im Bündnis von Belegschaft, Betriebsrat und Gewerkschaften, Parteien, Kirchen und Bevölkerung entschiederne Widerstand, der im Sommer 1951 zur Einstellung der Demontage des Hüttenwerkes führte. Denen, die dafür gestritten und damit die Existenz Salzgitters gesichert haben, gilt unser Dank“.
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Die Geschichte des Stahlwerkes wird auf der Gedenktafel mit Angabe der Jahre beschrieben, hier die Zitate mit den Daten.

1937 – 1945 Gründung und Aufbau der „Reichswerke AG Hermann Göring“ durch deutsche und ausländische Arbeitskräfte und zehntausender Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge aus ganz Europa
1939 Erste Produktion von Roheisen im Hüttenwerk Salzgitter
1945 Besetzung des Hüttenwerks durch allierte Truppen, Stillegung der Produktion, Erfassung der Hüttenwerksteile durch die Briten und erste Demontagen.
1949 Wiederinbetriebnahme eines Hochofens, zeitgleich Fortsetzung und Intensivierung der Demontage. Beginn des aktiven Widerstands.
1950 Besetzung der Hütte durch die Briten. Demonstrationen gegen die Ausweitung der Demontage.
1951 Einstellung der Demontage, 75 % der Hochofenanlagen, 100 % der Stahl– und Walzwerkanlagen, eine Kokerei sowie Nebenbetriebe waren abgebaut beziehungsweise zerstört. Verblieben war ein kleines Hüttenwerk mit drei Hochöfen.
1954 Erzeugung von Walzblech durch Inbetriebnahme eines neuen Grob– und Mittelblechwalzwerkes.
1961 Der Konzern erhielt erstmals den Namen „Salzgitter AG“.

Bau Hermann Göring Werke

Einen original Filmbericht im Stil der Zeit über den Bau der Hermann Göring Werke in Watenstedt 1939 – 1941 findet man auf der Website archive.org, Filmlänge 32 Minuten und 55 Sekunden.
https://archive.org

Besichtigung Stahlwerk

Das Stahlwerk der Salzgitter AG kann auf einer Führung besichtigt werden, die Anmeldung und Details sind auf der Website der Stadt zu finden.
https://www.salzgitter.de

Kontakt

Telefon +49 5341 445 81
Telefax +49
e–mail info@gedenkstaette-salzgitter.de

Adresse

Gedenkstätte KZ Drütte
Eisenhüttenstraße / Tor 1
38238 Salzgitter
Deutschland

Internet

https://gedenkstaette-salzgitter.de

Fazit

Die gesamte Geschichte von dem Eisenerzbergbau, dem Hüttenwerk, der Stahlerzeugung und Verarbeitung ist extrem interessant. Das die Anlagen der „Salzgitter AG“ auch heute noch im Betrieb sind um so erstaunlicher. Es gibt im Umkreis mit dem Mittellandkanal und den Stichkanal zum Werk auch imposant angelegte Infraktruktur zu sehen. Die Gedenkstätte würde ich in Zukunft gerne mal besuchen, ich hoffe meine Hinweise zum Besuch sind ein wenig hilfreich.