Wörth |
Mercedes–Benz LKW Werk Besucherzentrum |
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+ ausführliche Besichtigungstour (Anmeldung erforderlich), sehr einfache Anmeldung, kostenlos, einfach mit der Bahn zu erreichen, Informationen, Gratis Getränke, preiswertes Frühstücksbuffet – fotografieren im Werk verboten (verständlicherweise), wenige Informationen online, relativ teures Mittagsbuffet, Preisabsprachen bei den Fahrzeugen Im September 2009 hatte ich das Mercedes–Benz LKW Werk in Wörth besuchen können. Auf der Besichtigungstour bekommt man einen Großteil der Produktion gezeigt, auch wer sich nicht besonders für Lastkraftwagen interessiert bekommt hier erkenntnisreiche Eindrücke. Neben der eigentlichen Tour gibt es noch eine kleine Ausstellung mit historischen Fahrzeugen, das Branchen Informations Center und einen Shop für Fan Artikel. Das Werk wurde 1963 gegründet und ist heute das größte LKW Werk der Welt. Ich hoffe meine Eindrücke und Tipps sind hilfreich und machen Lust auf einen Besuch dieses Werks. InformationenÜbersicht aktueller Kommunalfahrzeuge Im Internet gibt es nur eine 330 KB große PDF Datei mit vier Seiten die die Anfahrt genau beschreibt und die einen guten Übersichtplan der Umgebung und des Werkes mitliefert, mehr Informationen habe ich nicht gefunden. Alles weitere zur Buchung der Tour geht nur per Telefon. Das Fotografieren im Werk ist natürlich verboten, die Bilder hier sind alle im Kundencenter entstanden, hier darf fotografiert werden. Ein paar Informationen zum Werk: Werksgeländefläche 2,4 Millionen m², Produktionsfläche 480 000 m², Anzahl der Mitarbeiter 11 631, Werksgründung 1963. Es werden hier die folgenden Modelle produziert: Actros, Atego, Axor, Econic, Produktbereich Unimog / Sonderfahrzeuge und Zetros. PreisabsprachenIm Juli 2016 wurde bekannt, das es Preisabsprachen mit anderen Herstellern wie Iveco, DAF, Volvo/Renault gegeben hatte, die EU Kommission hatte wegen dieser Kartellrechtsverstöße eine Strafe von einer Milliarde Euro, also 1000 Millionen Euro € allein gegen Mercedes–Benz verhängt. Die anderen Hersteller wurden zur Zahlung von insgesamt 2 Milliarden Euro bestraft. Die erhöhten Preise der Fahrzeuge zahlen die Spediteure, die die Kosten natürlich weitergeben, letztlich ist der Verbraucher der Geschädigte.BuchungDie Anmeldung ging nur einen Tag vorher am Telefon aber absolut einfach, es war kein Problem so kurzfristig einen Termin zu bekommen. Es reichte den Namen zu nennen, das war es schon. Wer mit mehreren Personen das Werk besuchen möchte sollte natürlich langfristiger planen.Preis0,– € also kostenlos.LageLuftbildaufnahme im Branchen Informations Center Das Werk liegt östlich vom Ortszentrum Wörth auf der linken Rheinseite. AnreiseDie Anreise geht am einfachsten mit dem öffentlichen Nahverkehr, vom Hauptbahnhof Karlsruhe ging es mit der Regionalbahn RB 18510 in 17 Minuten zum Bahnhof Wörth. Von dort geht es zu Fuß auf einen schönen Weg in gut 15 Minuten zum Kundencenter. Der Weg ist in der PDF Datei perfekt beschrieben, alternativ gibt es auch noch eine Abholung mit dem Shuttle Bus. Im Kundencenter meldet man sich kurz mit Namen an und das war es schon.Branchen Informations CenterBranchen Informations Center Das Branchen Informations Center kann man vor oder nach der Tour besuchen, gedacht ist es für Fremdhersteller die auf Mercedes Basis Sonderfahrzeuge und Aufbauten herstellen und hier die Fahrzeuge den Kunden präsentieren können. Es finden sich in der Ausstellung und auf dem Freigelände viele Fahrzeuge. Branchen Informations Center Branchen Informations Center, Freigelände VorführraumDie Werkbesichtigung beginnt in einem Raum mit einer persönlichen Einleitung und Beschreibung was einem auf der Tour erwartet. Danach gab es einen gut 10 Minuten langen Film mit einigen Informationen zum Werk und dem Konzern. Für die Tour wurden kleine Ohrhörer und Empfänger ausgegeben um die Erläuterungen in der teils lauten Werkhalle gut zu verstehen.TourBus vor dem Eingang zum Besucher Center Die Tour findet in der Woche statt und dauert gut zwei Stunden, meine Tour fand am Vormittag um 10:00 statt. In den Werksferien und an arbeitsfreien Tagen natürlich nicht. Die genauen Daten gibt es nur am Telefon. Mit dem Bus ging es ins Werk und dann weiter zu Fuß, die Lackierung der Fahrerkabinen kann man nicht sehen, auch hier geht alles vollautomatisch. Die Farbauswahl liegt bei circa 270 unterschiedlichen Farbtönen. Die Lackierung ist der einzigste Bereich den man nicht zu sehen bekommt, ansonsten sieht man aber die gesamte Produktion bis zur Endabnahme. Fahrerkabine / Karosseriebauaktuelle Axor und Actros Modelle im Branchen Informations Center Eine Karosserie wie bei einem PKW gibt es beim LKW eigentlich nicht. Das Fahrzeug besteht aus einem Leiterrahmen auf der die Fahrerkabine aufgesetzt wird. Der erste Stopp der Tour ist in der ersten Etage wo in einem Raum die fertige Rohbaukabine ausgestellt ist. Interessant gemacht, denn sie steht auf einer einfachen Kippwaage, wo auf der anderen Seite Besucher als Gegengewicht benötigt werden. Das Gewicht darf vorher geschätzt werden, eine große Kabine wiegt 440 kg. Danach geht es weiter zur Einlegestation, wo Blechteile zu Fahrerkabinen zusammengefügt werden. Die einzelnen Blechteile werden in Teileträger eingelegt und dann verschweißt, alles ist vollautomatisch. Die Teile werden auf selbstständig fahrenden Plattformen von einer Station zur nächsten gefahren. Das Dach wird im letzten Schritt angefügt um vorher den Robotern best möglichen Zugriff auf die zu verschweißenden Stellen zu bieten. Wirklich beeindruckend wie schnell hier gearbeitet wird, es sind mehrere hundert Schweißpunkte nötig. Fahrerkabine AusbauDer nächste Punkt der Besichtigung war das Ausbau der Fahrerkabinen. Hier ist Fließbandarbeit mit Mitarbeitern nötig, die Automatisierung ist gering und beschränkt sich auf Hilfsmittel, wie z.B. einen Kran mit dem man das komplette Armaturenbrett einsetzen kann. Es werden alle Modelle hier in unterschiedlicher Reihenfolge montiert. Die Arbeit ist somit abwechslungsreicher und durch die erhöhte Aufmerksamkeit wird mit weniger Fehlern montiert. Der letzte Arbeitschritt in diesem Abschnitt ist das Einsetzen der Windschutzscheibe.Hochzeit Rahmen mit FahrerkabineDie Rahmen werden bei der Montage um 180 Grad gedreht um die schweren Achschen, Federn u.s.w. einfacher von oben zu montieren. Auch hier gibt es noch viel Handarbeit, auch die Lackierung vom Rahmen wird per Hand gemacht. Wenn die Montage abgeschlossen ist wird der Rahmen gedreht und die Fahrerkabine montiert. Die Montage von den Reifen ist einer der letzten Arbeitsschritte. Die Bandgeschwindigkeit liegt bei 1 bis 1,5 Meter pro Minute, je nachdem wie aufwendig die Fahrzeuge ausgerüstet werden.EndkontrolleZum Abschluss der Tour durch die Werkshallen kam man zur Endkontrolle, hier werden alle wichtigen Bauteile geprüft. Bevor die LKWs ausgeliefert werden vergehen gut 10 Tage bis zur Abholung durch die Käufer, was gut 40 % der Auslieferung ausmacht. Die anderen Fahrzeuge werden per Schiff oder LKW ausgeliefert. Es sind gut 1 Million verschiedener Kombinationen mit Fahrerkabine, Motor und Ausstattung möglich. Es gibt keine Produktion auf Halde, jeder LKW wird nur auf Bestellung gefertigt.FanshopWer möchte kann sich in einem Fanshop mit diversen Artikeln eindecken. Zu Beginn der Tour gab es einen praktischen Schlüsselanhänger mit langem Band gratis. Ich hatte keine Verwendung für das Lanyard Schlüsselband und konnte es auf eBay® für einen Euro plus Versand verkaufen.OldtimerLKW aus dem Jahr 1960 In der Halle mit dem Mittagsbuffet standen auch einige historische Fahrzeug in wirklich 100 % Originalzustand aus. Es ist eine kleine aber sehr sehenswerte Sammlung. EssenEssen vom Buffet, im Hintergrund Oldtimer Ausstellung Getränke wie z.B. Wasser, Orangensaft oder Kaffee standen nach der Tour gratis zur Verfügung. Das Frühstücksbuffet für 6,90 € habe ich zeitlich leider verpasst. Das Mittagsbuffet fand ich mit 18,50 € recht teuer. Wer will schon so viel essen? Immerhin die Getränke waren hierbei im Preis enthalten. KontaktTelefon +49 7271 71 2429Telefax +49 7271 71 3004 AdresseMercedes–Benz Werk WörthBesucherdienst Daimlerstraße 1 76744 Wörth Deutschland Internethttp://www.daimler.comFazitIch kann jedem empfehlen dieses Werk mal zu besuchen, es ist sehr interessant diese umfangreiche Produktion zu sehen. Die Tour war optimal gestaltet, es ging sehr nah an alle Bereiche der Produktion. Die Tour ist gratis, mir wäre sie aber auch 10,– € wert gewesen! Wer mehr Interesse an diesen Fahrzeugen hat sollte die IAA Nutzfahrzeuge besuchen. |