Lohheide

Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lagergelände

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Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lagergelände, Lohheide, Deutschland
+ Lage, kostenlos, Öffnungszeiten, großes Gelände, viele Informationen direkt vor Ort, sehr gute Website, Parkplätze kostenlos
– nichts

Die Gedenkstätte Bergen-Belsen befindet sich gut 60 Kilometer nördlich von Hannover, das ehemaligen Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht 1939 – 1945 und das ehemalige Konzentrationslager der SS 1943 – 1945 und große Teile des Geländes können besichtigt werden. Das Dokumentationszentrum mit der umfangreichen Ausstellung hatte ich im März 2023 angesehen, das sehr große Lagergelände hatte ich im Juni 2023 angesehen, ich hoffe die Tipps und Hinweise dazu sind hilfreich.

Informationen

Die Website der Gedenkstätte Bergen-Belsen ist auf Deutsch und Englisch verfügbar, die Gestaltung ist modern und übersichtlich. Es finden sich viele Informationen und selbstverstaändlich alle Hinweise zur Anreise und Öffnungszeiten. Ich würde empfehlen erst das Dokumentationszentrum mit der umfangreichen Ausstellung anzusehen und danach das ehemalige Lagergelände. Es gibt nur noch die Ruinen der Fundamente zu sehen, Zäune, Wachtürme und so weiter sind nicht mehr vorhanden. Die Informationstafel auf dem Gelände beschreiben die Örtlichkeiten und mit den Fotos bekommt man einen Eindruck wie es damals war.

Dokumentationszentrum

Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lohheide, Deutschland,Das Dokumentationszentrum wurde im Jahre 2007 eröffnet, ich hatte mir die umfangreiche Ausstellung im März 2023 angesehen und hoffe die Tipps und Hinweise dazu sind hilfreich, hier der komplette Dokumentationszentrum Gedenkstätte Bergen-Belsen Bericht.

Lage

Die Gedenkstätte Bergen-Belsen befindet sich nur gut 60 Kilometer nördlich von Hannover, in Niedersachsen im Landkreis Celle. Die Umgebung ist bewaldet oder wird landwirtschaftlich genutzt, die Open Street Map zeigt den Ort als Sonderziel an.
https://www.openstreetmap.org

Anreise

Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lagergelände, Lohheide, Deutschland, kostenloser Parkplatz, Anne-Frank-Platz, 29303 Lohheide
Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lagergelände, kostenloser Parkplatz, Anne-Frank-Platz, 29303 Lohheide

Die Anreise mit dem Auto oder Motorrad ist denkbar einfach, man konnte das Sonderziel „Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lagergelände“ in das Navigationsgerät eingegeben. Es ist natürlich auch möglich die Anschrift mit Postleitzahl einzugeben, die Anreise ist Dank der Ausschilderung auch ohne elektronischer Landkarte sehr einfach. Wenn man von Süden kommt biegt man von der Landstraße L-298 nach links ab. Ein kostenloser Parkplatz für Besucher ist vorhanden, es gibt viele Stellplätze.

Öffnungszeiten

Die Öffnungszeiten sind täglich 10:00 Uhr – 18:00 Uhr, im Winter Oktober bis März nur bis 17:00 Uhr. Geschlossen ist während der niedersächsischen Weihnachtsferien. Die aktuellen Zeiten finden sich natürlich auf der Website.

Preis

0,– €, kostenlos

Modell der Anlagen

Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lagergelände, Lohheide, Deutschland, Modell der Anlagen
Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lohheide, Lagergelände, Modell der Anlagen

Ein sehr detailliertes Modell der Anlagen befindet sich in dem Gebäude links vom Haupteingang, das sollte man sich zur Orientierung ansehen bevor man das Lagergelände besucht. Es gibt auf dem Rundweg aber auch ein aus Metall gegossenes Modell welches groß einen Eindruck der Lage der Gebäude gibt.

Massengrab

Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lagergelände, Lohheide, Deutschland, Grab Hier ruhen 2500 Tote April 1945
Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lohheide, Lagergelände, Grab „Hier ruhen 2500 Tote April 1945“

Es gibt 13 Massengräber und 15 Einzelgräber auf Lagergelände, sie wurden nach der Befreiung 1945 angelegt, es sind in der Zeit von 1941 bis 1945 hier vermutlich 70 000 Menschen ums Leben gekommen. Einen weiterer Friedhof mit dem Name Hörsten befindet sich 600 m vom Lagergelände entfernt dort sollen 20 000 Tote beerdigt worden sein.

Kriegsgefangenenfriedhof

Der 600 m vom Lagergelände entfernte Kriegsgefangenenfriedhof wurde im Sommer 1941 von der Wehrmacht angelegt. Es wurden hier 1000 Einzelgräber geplant, ab Oktober 1941 kam es aber zu einem Massensterben im Lager und so wurden bis Ende März 1942 schon 14 000 Gefangenen beerdigt. Die Personalien der Toten wurden von der Wehrmacht dokumentiert.

Obelisk

Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lagergelände, Lohheide, Deutschland, Obelisk und Inschriftenwand von 1952
Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lohheide, Lagergelände, Obelisk und Inschriftenwand von 1952

Der Obelisk und die Inschriftenwand wurde 1952 erreichtet, sie befinden sich im südwestlichen Teil des Lagergeländes.

Lagerstraße

Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lagergelände, Lohheide, Deutschland, Lagerstraße
Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lohheide, Lagergelände, Lagerstraße

Die Lagerstraße verlief vom Südwesten zum Haupteingang im Nordosten, der Weg war sehr breit und links der Straße gab es allgemeine Lagereinrichtungen und rechts die Unterkunftsbaracken. Eine Informationstafel mit einem Bild nur wenige Tage nach der Befreiung zeigt den ursprünglichen Zustand, heute befindet sich hier nur noch eine Wiese. Die Lagerstraße war über einen Kilometer lang, das nordöstliche Ende kann man auf dem Bild nur erahnen.

Baracken

Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lagergelände, Lohheide, Deutschland, Baracken Standplatz
Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lohheide, Lagergelände, Baracken Standplatz

Dieser Baracken Standplatz wurde mit der Informationstafel besonders genau beschrieben, hier stand eine von zehn Baracken die im Oktober 1944 vom Kriegsgefangenenlazarett ausgegliedert wurden. Es wurden hier bis Mitte Januar 1945 etwa 1000 Soldaten und Soldatinnen der polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa) untergebracht. Die polnischen Soldaten waren am Warschauer Aufstand beteiligt und von deutschen Soldaten gefangen genommen. Die Wehrmacht hielt sich an die Genfer Konvention von 1929 und erlaubte auch noch im November 1944 eine Kontrolle eines internationalen Komitees vom Roten Kreuz. Das Komitee bemängelte aber die Lebensmittel–, Medikamenten– und Kleidungsversorgung.

Desinfektionsgebäude

Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lagergelände, Lohheide, Deutschland, Fundamente des Desinfektionsgebäudes
Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lohheide, Lagergelände, Fundamente des Desinfektionsgebäudes

Das 900 m² große Desinfektionsgebäude wurde 1942 in Betrieb genommen, hier wurde in vier Kammern Kleidungsstücke mit heißer Luft desinfiziert. Die Wehrmacht wollte damit die Läuse abtöten, damit die Schädlinge nicht das Fleckfieber bei den Gefangenen übertragen. Es gab auch ein Bad für die Entlausung der Häftlinge, neben Duschen war es der einzigste Ort für die Körperhygiene. Das Gebäude befindet sich in der Nähe vom Haupteingang, somit konnten die Häftlinge sofort desinfiziert werden.

Lagerhaupteingang

Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lagergelände, Lohheide, Deutschland, Lagerhaupteingang
Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lohheide, Lagergelände, Lagerhaupteingang

Der Haupteingang vom Konzentrationslager ist heute von der L 298 gar nicht mehr als solcher zu erkennen. Er befindet sich auf der westlichen Seite der Landstraße, theoretisch könnte man auch hier parken und das Lagergelände besuchen, ich würde aber den offiziellen Parkplatz empfehlen.

Befreiung

Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lagergelände, Lohheide, Deutschland, Lagerhaupteingang nach der Befreiung 1945
Gedenkstätte Bergen-Belsen, Lohheide, Lagergelände, Lagerhaupteingang nach der Befreiung 1945

Die Befreiung war am 15. April 1945 durch britische Truppen nur gut zwei Wochen vor Kriegsende, der Haupteingang wurde dann für kurze Zeit von britischen Wachen kontrolliert.

Kontakt

Telefon +49 5051 47 590
Telefax +49 5051 47 59118
e–mail bergen-belsen@stiftung-ng.de

Adresse

Gedenkstätte Bergen-Belsen
Anne-Frank-Platz
29303 Lohheide
Deutschland

Internet

https://bergen-belsen.stiftung-ng.de

Fazit

Die Gedenkstätte Bergen-Belsen ist sehr groß und man muss sie sich im Prinzip an zweimal ansehen, die Informationen im Dokumentationszentrum sind so umfangreich das man sie kaum auf einmal verarbeiten kann. Das Lagergelände ist sehr groß und man muss mehrere Kilometer einplanen um es zu erkunden. Es gibt kaum noch was zu sehen, Zäune, Wachtürme und die Baracken aus Holz sind alle zerstört. Ein Besuch ist trotzdem empfehlenswert, mit den Informationstafel auf dem Gelände bekommt man einen Eindruck wie das Lager damals ausgesehen hatte.