Hannover |
Zivilschutz Luftschutzbunker |
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+ hohe Anzahl an Bunkern, Zustand der Luftschutzbunker, sehr gute Informationen auf privater Website – keine Informationen auf offizieller Website, Besichtigung nur von außen möglich Die Bevölkerung der Stadt Hannover wurde im Zweiten Weltkrieg mit 47 Luftschutzbunkern vor Angriffen der britischen und US amerikanischen Alliierten geschützt. Die großen Gebäude aus Beton sind mit meist 2 Meter dicken Wänden und 2,50 Meter dicken Decken praktisch unzerstörbar. Ein Abriss ist wirtschaftlich kaum möglich, deshalb entdeckt man die Hochbunker ohne nach ihnen zu suchen in vielen Stadtteilen, ich hoffe meine Tipps und Hinweise dazu sind hilfreich. InformationenDie offizielle Website der Stadt Hannover hat praktisch keine Informationen zu den Luftschutzbunkern in Hannover. Eine private Website hat die Geschichte der Luftschutzbunker und Bunker selbst mit vielen Daten dokumentiert. Die Website ist nur auf Deutsch verfügbar, es finden sich aber sehr viele Informationen.Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg in HannoverDie Luftangriffe der britischen Royal Air Force (RAF) und der US amerikanischen United States Army Air Forces (USAAF) im Zweiten Weltkrieg galten der Zivilbevölkerung. Es wurde mit dem Flächenbombardement ziviler Ziele wie der Innenstadt und den umgebenden Wohngebieten bewusst die Tötung von Zivilsten zum Ziel ausgerufen. Die Alliierten hatten die Vernichtung der Stadt Hannover mit schätzungsweise 1 783 612 Brandbomben und 30 333 Sprengbomben bis zum Kriegsende 1945 erfolgreich abgeschlossen. Die Opferzahlen unter den Zivilisten wären ohne die 47 Luftschutzbunker noch viel höher gewesen. Der Erfolg der vermutlich als völkerrechtswidrig einzustufenden Bombenangriffe war im Zentrum sichtbar, 90 % der Innenstadt wurde zerstört, 52 % der Wohngebäude im Stadtgebiet waren völlig zerstört oder schwer beschädigt. Die Wikipedia Website beschreibt die Luftangriffe auf Hannover bis zum letzten Tag 28. März 1945.https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriffe_auf_Hannover Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg in HamburgDas erfolgreichste Flächenbombardement ziviler Ziele gelang der Royal Air Force RAF und den United States Army Air Forces USAAF in Hamburg bei der Operation Gomorrha. Die Angriffswellen vom 24. Juli 1943 bis zum 3. August 1943 richteten sich gezielt auf Innenstädte und Wohngebiete, die zivile Bevölkerung sollte demoralisiert werden und natürlich auch getötet werden. Die hohen Sommertemperturen von über 30° Celsius verstärkten die Wirkung der Luftminen, Spreng–, Phosphor– und Stabbrandbomben. Die Kombination mit dem Wetter führte dazu das ein Sog wie in einem Kamin am Boden einen Feuersturm auslöste. Die Menschen erlitten oft einen qualvollen Tot, vermutlich starben nur an der einwöchigen Bombardierung 34 000 Zivilisten und 125 000 wurden verletzt. Die Alliierten nannten diese Technik dann „Hamburgisierung“ und wandten sie auf andere deutsche Städte an. Die Wikipedia Website beschreibt die militärische Aktion der „Befreier Deutschlands“ sehr genau.https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Gomorrha Hochbunker IZivilschutz Luftschutzbunker, Hochbunker im April 2022, Am Listholze 58, 30177 Hannover Der Hochbunker im Stadtteil List in der Straße „Am Listholze“ befindet sich gut sichtbar neben einer Grünfläche. Der Rad– und Fußweg „Pastor-Jaeckel-Weg führt direkt an dem Gebäude vorbei. Der Bunker wurde 1942 erbaut und er hat vier Ebenen, er ist 51,55 Meter lang, 19,95 Meter breit und 12,50 Meter hoch. Die Wände und die Decke dürften eine Stärke von 2 Metern haben. Es gab im April 2022 einen Bauzaun und eine provisorische Bautür, vielleicht werden die Fassade oder die Räume im Inneren demnächst renoviert. Der Bunker ist auf der Open Street Map mit einem „Bunker Symbol“ eingetragen, man sieht viele Details in dem Gewerbegebiet. https://www.openstreetmap.org
Der Hochbunker wurde im Oktober 2022 zu einem Bürogebäude umgebaut, darüber informierte das großflächige Plakat an dem Gebäude. Die Bearbeitung vom Beton ist schwierig und vor allem teuer, das Gebäude bleibt meiner Meinung nach auch immer kühl und nur schwer zu heizen. Ich denke aber das Architekten–Ingenieur Büro wird das sehr gut einkalkuliert haben. Das Projekt wurde vermutlich unterbrochen oder eingestellt, im Juini 2023 wurde das Gerüst mit der Werbung wieder entfernt. Die Möglichkeit an die Fassade zu kommen wurde von Graffiti Sprayern genutzt. https://bf-projekte.de Hochbunker IIZivilschutz Luftschutzbunker, Hochbunker, Rupsteinstraße 9, 30625 Hannover Der Hochbunker im Stadtteil Kleefeld in der Rupsteinstraße befindet sich in der Nähe einer Bahnlinie in einem dicht bebauten Gebiet. Der Bunker wurde 1944 erbaut und er hat vier Ebenen, er ist 42,55 Meter lang, 16,35 Meter breit und 13,30 Meter hoch. Die Außenwände haben eine Stärke von 2 Metern, das Dach ist 2,50 m dick. Die Stadt Hannover muss seit 2012 keine Luftschutzbunker mehr zum Schutz der Bevölkerung im Ernstfall eines Angriffskrieges vorhalten. Die Bunker werden nach einem Wetgutachten in einem Versteigerungsverfahren zum Kauf angeboten. Zivilschutz Luftschutzbunker, Hochbunker, Rupsteinstraße 9 A, 30625 Hannover Der Durchgang zum Haus mit der Nummer 9 A führt auf einen Hof, von dem kann man die ebenfalls teilweise begrünte Fassade von dem Bunker sehen. Die genaue Lage mit der Umgebung zeigt die „Open Street Map“ Karte. https://www.openstreetmap.org Hochbunker Umbau zum Wohngebäude
Der Hochbunker im Stadtteil List in der Straße „Trageweg“ / Ecke Lister Kirchweg befindet sich in einem dicht bebauten Gebiet. Der Bunker wurde 1940 bis 1941 erbaut und er hat vier Ebenen, er ist fast quadratisch 16,20 Meter lang, 15,40 Meter breit und 12,75 Meter hoch. Die Außenwände haben eine Stärke von nur 1,10 Metern, das Dach ist 1,40 m dick. Die geringe Außenwandstärke war im Jahre 2012 vielleicht ein Grund diesen Bunker zu einem Wohngebäude umzubauen. Die Bearbeitung von Beton wie Bohren oder Schneiden ist technisch problemlos möglich, allerdings ist es sehr teuer. Jeder Laie der mit einer billigen Schlagbohrmaschine mal ein Loch in Beton gebohrt hat kann es vielleicht einschätzen. Ein Problem dürfte die Temperatur im Inneren des Bunkers sein, sie wird das gesamte Jahr über sehr niedrig sein. Eine sehr gute Idee war es einfach auf das Dach eine Wohnetage zu setzen, der Umbau ist meiner Meinung nach gelungen. Hochbunker KrankenhausZivilschutz Luftschutzbunker, Hochbunker, Haltenhoffstraße 11, 30167 Hannover Der Hochbunker in der Haltenhoffstraße 11, 30167 Hannover wurde für das Nordstadt Krankenhaus erbaut. Er war als Krankenstation mit Operationssaal im Keller und einem Raum in Erdgeschoss mit 100 Betten. Es gab sogar eine Gasschleuse um beste Bedingungen zu schaffen. Ich hatte den eigenartigen Bunker im März 2023 von außen besichtigen können. Zivilschutz Luftschutzbunker, Hochbunker Ansicht Längsseite, Haltenhoffstraße 11, 30167 Hannover Die Ausmaße sind riesig, die Längsseite zum Krankenhausgelände hat 50 Meter, die Seite an der Haltenhoffstraße 16 Meter und die Höhe beträgt 12 Meter. Das Dach hat eine gut 3 Meter starke Decke, die Wände sind 2 bis 2,50 m stark. Die großen Öffnungen stammen von einem Versuch das Gebäude zu einem Medienzentrum mit Atelier– und Übungsräumen umzubauen, was aber wohl an Kosten und am Einspruch von Anwohnern scheiterte. Die Open Street Map hat den Bunker mit einem Symbol markiert.
Museumsbunker HannoverDer Museumsbunker Hannover ist eine ehemalige und vollständig erhaltene öffentliche Zivilschutzanlage im Stadtteil Oberricklingen in der Torstenssonstraße, 30459 Hannover. Der Verein „vorbei e.V.“ pflegt den ausgestatteten Bunker und bietet nach Vereinbarung auch Führungen an, mehr auf der Website.https://www.vorbei-ev.de/wwwa/museumsbunker-hannover/ Internethttps://luftschutzbunker-hannover.deFazitDie hohe Anzahl der Luftschutzbunker macht es leicht einen in der Umgebung zu finden, es ist zu hoffen das von jedem „Bautypen“ einer als Denkmal erhalten wird. Eine Besichtigung ist bis auf den „Museumsbunker Hannover“ so weit ich informiert bin nur von außen möglich. Ein Bunker schützt bei einem konventionellen militärischen Konflikt die Bevölkerung, zeitlich begrenzt könnten so Menschenleben gerettet werden, leider gibt es keinen politischen Willen und die Bunker werden nicht weiter erhalten. |