Friedland |
Museum Friedland |
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+ Lage, Eintrittspreis, Ausstellung, Audio Guide, Informationen, sehr gute Website, Parkplätze kostenlos – nichts Das Museum Friedland zeigt die Geschichte des Grenzdurchgangslagers von 1945 bis heute, das „Grenzdurchgangslager Friedland“ war auch 2022 noch aktiv und beherbergte Flüchtlinge. Die Einrichtung diente nach dem Krieg als Anlaufstelle für Vertriebene und Heimkehrer aus russischer Kriegsgefangenschaft. Die Migration in die BRD wird durch die Politik gesteuert, das Museum erklärt die Ursachen und den Ablauf vor Ort, ich hatte die interessante Ausstellung im April 2022 besucht und hoffe die Tipps und Hinweise dazu sind hilfreich. InformationenDas Museum Friedland hat eine sehr moderne aber trotzdem nutzerfreundliche Website. Ein virtueller Rundgang ermöglicht den Besuch an sieben Tagen und rund um die Uhr. Die Informationen vor Ort sind grundsätzlich immer auf Deutsch und Englisch, weitere Sprachen gibt es zum großen Teil über den Audio Guide. Der akustische Führer ist im Eintrittspreis enthalten und funktioniert einwandfrei, man kann so zum Beispiel Interviews und den Ton zu den Videos hören. Die Internetseite hat selbstverständlich alle informationen die zum Besuch notwendig sind.LageMuseum Friedland, Bahnhof Friedland in der Bahnhofstraße 2, 37133 Friedland Der Ort Friedland befindet sich im „Dreiländereck von 1945 mit britischer, sowjetischer und US amerikanischer Zone“, er ist nur 15 Kilometer von Göttingen entfernt. Das Museum befindet sich in einem Teilgebäude vom Bahnhof und ist somit auch direkt mit der Bahn zu erreichen. Es gibt in dem Ort Restaurants und einen Supermarkt, sowie die heute noch aktive „Grenzdurchgangslager Friedland“. AnreiseDie Anreise mit dem Auto oder Motorrad ist denkbar einfach, man konnte das Sonderziel „Museum Friedland“ in das Navigationsgerät eingegeben, das Mio™ Pilot 15 LM GPS Auto Navigation hatte das Museum als Sonderziel gespeichert. Es ist natürlich auch möglich die Anschrift mit Postleitzahl einzugeben, die Anreise ist Dank der A-7, A-38 und einer kurzen Strecke über Landstraßen sehr einfach. Ein kostenloser Parkplatz für Museumsbesucher ist vorhanden.ÖffnungszeitenDie Öffnungszeiten sind von Mittwoch bis Sonntag 10:00 Uhr – 18:00 Uhr, die aktuellen Zeiten finden sich natürlich auf der Website.PreisMuseum Friedland, Außenansicht und Eingang 5,– €, bezahlt hatte ich mit Bargeld, der Audio Guide ist im Eintrittspreis mit enthalten. AusstellungMuseum Friedland, Film zum Hintergrund der Umsiedlung, Vertreibung und Deportation Der Rundgang beginnt rechts neben der Rezeption und führt durch mehrere Räume. Die Ausstellung folgt dem Zeitverlauf, zuerst wird mit einem längeren Film die Gründe für die Zwangsmigration gezeigt. Der Zweite Weltkrieg in Europa von 1939 bis 1945 führte zu Umsiedlungen und nach Kriegsende zu Rückführungen, das Lager Friedland wurde deshalb am 20. September 1945 eröffnet. StandortMuseum Friedland, Übersicht Grenzdurchgangslager Friedland Das Lager Friedland expandierte im Ort im Laufe der Zeit, auch heute wird es noch aktiv genutzt. Das Westlager der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen befindet sich gegenüber vom Kirchplatz an der Rapaelstraße und ist frei zugänglich. Die Unterkünfte, innere Mission, Frauenzentrum, Schulungsräume, Spielhaus, Krankenstation, Wäscherei und so weiter machten von außen einen gepflegten Eindruck. DokumenteMuseum Friedland, Friedland, Deutschland, Bildmaterial, Texte und Tondokumente Die verschiedenen Bild, Text, Ton und Filmdokumente wurden modern angeordnet und mit dem Audio Guide bekommt man einen sehr guten Eindruck. Es sind verschiedene Ausweisdokumente zu sehen, zum Beispiel von einer Frau die in Schönebeck (Elbe) wohnte, die Staatsangehörigkeit Deutsches Reich besitzte. Der Ausweis wurde 1946 vom Bürgermeister als ortspolizeibehörde ausgestellt und die Angaben waren auf Deutsch und Russisch. Die Frau wurde am 1.7.1946 im Flüchtlingsdurchgangslager Friedland / Leine mit einen Flüchtlings-Meldeschein registriert. Suchdienst des DRKMuseum Friedland, Bildsuchkartei Das DRK Deutsche Rote Kreuz organisierte eine Kartei und führte einen Befragungsdienst in Friedland ein. Die Suche nach Angehörigen war zu der Zeit extrem schwierig, eine Kartei mit 250 000 Fotos erleichterte die Suche. Eine Datenbank ganz ohne PC und Internet zur heutiger Zeit unvorstellbar. Ausstellung zweite EtageMuseum Friedland, Ausstellung 1956 – 1969 Die Ausstellung in der zweiten Etage beginnt im Jahr 1956 und führt bis zur heutigen Zeit. Die Kriegsgefangenen kamen zum großen Teil in der Zeit von 1953 bis 1956 an, danach folgten verschiedenen Flüchtlingswellen. In der Zeit von 1956 – 1969 kamen meist Deutsche aus Polen und deutsche Flüchtlinge aus der Deutschen Demokratischen Republik, sie wurden per Gesetz als Aussiedler definiert. Die Politik sah andere Geflüchtete wie zum Beispiel aus Ungarn nicht als Deutsche an, eine Einwanderung der Nicht-Deutschen war nur unter Ausnahmen zulässig. Die Flüchtlingsströme von Vietnamnesen, Chilenen, Syrern , Afghanen, Pakistanern, Irakern und vieler weiterer Nationen sind folgen der Politik. Ein Beispiel was leider keine Erwähnung im Museum findet ist die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel die Anfang September 2015 eine Einreiseerlaubnis für alle Flüchtlinge erteilte. aktuelles LagerMuseum Friedland, aktueller Essensaal und Unterkünfte Das Lager macht einen sehr guten Eindruck, in den Tondokumenten kann man hören das sich Bewohner des Lagers über die Sauberkeit anderer Nationen beschweren, das Männer in Frauenunterkünfte eintreten, das es keinen sozialen Kontakt zwischen Volksgruppen gibt und vieler weiterer Probleme. HeimkehrermahnmalFriedland, Deutschland, Heimkehrermahnmal Das Heimkehrermahnmal gehört nicht zum Museum, es befindet sich außerhalb vom Ort auf einem Berg, man nimmt bis zum Parkplatz das Auto und geht dann einen steilen Weg hinauf. Die Schrifttafeln haben Informationen wie: „In Kriegsgefangenschaft geriefen 10 500 000 deutsche Soldaten, 7 100 000 im Westen, 3 400 000 im Osten, verstreut in vielen tausend Lagern, 1956 kam der letzte Transport – noch 1967 waren nicht alle frei.“ Das Mahnmal wurde 1967 von Heimkehrern errichtet. KontaktTelefon +49 5504 8056200e–mail besuch@museum-friedland.de AdresseMuseum FriedlandBahnhofstraße 2 37133 Friedland Deutschland Internethttps://www.museum-friedland.deFazitDas Museum hinterläßt einen zwiespältigen Eindruck, die Heimkehr Deutscher aus russischer Kriegsgefangenschaft, die deutschen Aussiedler und die große Flüchtlingswelle aus der Deutschen Demokratischen Repubik werden vermutlich korrekt dargestellt. Die folgenden Flüchtlingswellen Nicht-Deutscher werden sehr positiv dargestellt, Probleme die diese unkontrollierte Massenmigration und Umvolkung schon im Lager dargestellt werden nur kurz und indirekt angesprochen. Ich kann einen aufmerksamen Besuch des Museums und des Ortes nur empfehlen. |